Süddeutsche Zeitung

Filmfestival:Was die Kurzfilmwoche Regensburg 2023 zu bieten hat

Das Kurzfilmfestival findet dieses Jahr wieder ausschließlich im Kino statt. Gezeigt werden knapp 300 Miniaturen aus aller Welt.

Von Josef Grübl, Regensburg

Kann es sein, dass sich Filmfestivals mit dem Ende der Corona-Maßnahmen einmal mehr neu erfinden? Zumindest bei der Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg scheint es so: Die 29. Ausgabe des über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Festivals soll ausschließlich in Regensburg stattfinden. Wer also die knapp 300 Kurzfilme des aktuellen Festivaljahrgangs sehen möchte, muss sich ins Ostentorkino, die Filmgalerie im Leeren Beutel, das W1 Zentrum für junge Kultur und die Kinos im Andreasstadel (Wintergarten) aufmachen. Man habe sich vor allem eine Sache zur Aufgabe gemacht, lassen die Veranstalter wissen: "Das Kino als Ort der Begegnung und als Ort für einzigartige Filmerlebnisse nach längerer Durststrecke wiederzubeleben."

Hybrid war also gestern. Genauer gesagt im letzten Jahr, als die Kurzfilme vor Publikum in Regensburg liefen - und gleichzeitig auf der Website des Festivals gestreamt werden konnten. Mit dieser Lösung schienen alle zufrieden zu sein, wenngleich sie für die Veranstalter recht aufwändig war. Vor zwei Jahren konnte die Kurzfilmwoche nur online stattfinden, im März 2020 musste sie sogar nach wenigen Tagen abgebrochen werden. Jetzt kann man aber wieder ins Kino gehen, nur leider machen das nicht mehr so viele Menschen wie vor Corona. Kamen in den Jahren vor der Pandemie durchschnittlich 120 Millionen Menschen in Deutschland jährlich in ein Lichtspielhaus, waren es 2022 gerade einmal 78 Millionen. Die Rahmenbedingungen haben sich also geändert, wieder einmal - und die Kulturveranstalter reagieren darauf.

Ob die Durststrecke der Kinos durch die Regensburger Kurzfilmwoche beendet werden kann, sei dahingestellt - ein besonderes Erlebnis wird sie wohl trotzdem für alle Beteiligten. Die Sehnsucht des Publikums und der Macher nach Austausch und persönlicher Begegnung ist groß, zusätzlich zu den Vorführungen sind Workshops, Konzerte oder Preisverleihungen geplant. Im regulären Kinobetrieb finden Kurzfilme so gut wie gar nicht statt, hier aber kann man welche aus Kanada, Mexiko, Chile, Iran oder dem Kongo sehen. Aber auch Nationales wie Regionales steht auf dem Spielplan: Im sogenannten Regionalfenster werden insgesamt 20 Filme aus der Oberpfalz und Niederbayern gezeigt.

29. Internationale Kurzfilmwoche Regensburg, Do., 16., bis So., 26. März, www.kurzfilmwoche.de

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