Regensburg:Suche nach entflohenem Mörder geht weiter

Die Polizei hat am Wochenende intensiv nach einem in Regensburg entflohenen Häftling gesucht, der eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes absaß. Hubschrauber, Suchhunde und zahlreiche Einsatzkräfte seien beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit. Auch international laufe die Fahndung. Bislang seien etwa 125 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die abgearbeitet würden. "Ein konkreter Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen liegt jedoch noch nicht vor", hieß es. In Regensburg war demnach auch weiterhin eine größere Polizeipräsenz spürbar. Doch bislang waren alle Bemühungen vergeblich.

Der heute 40-Jährige überfiel 2011 gemeinsam mit einem Mittäter einen Lottoladen in Nürnberg und ermordete die 76 Jahre alte Besitzerin - der Fall sorgte damals in Nordbayern für großes Aufsehen. 2013 war der Mann zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, er saß in Straubing im Gefängnis. Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in der JVA musste er sich nun vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten.

Zu einem Verhandlungstermin am Donnerstag sei der Mann gefesselt in das Gerichtsgebäude gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Richterin habe dann angeordnet, dass ihm während der Verhandlung die Fesseln abgenommen werden dürften. In einer Prozesspause zog sich der Verteidiger nach Polizeiangaben mit seinem Mandanten in ein Anwaltszimmer im Erdgeschoss zurück. Wie üblich seien der Angeklagte und sein Anwalt alleine in dem Zimmer gewesen, sagte ein Sprecher.

Diese Gelegenheit nutzte der 40-Jährige zur Flucht über ein Fenster. Die Beamten eilten ihm zwar nach - konnten ihn aber nicht mehr aufhalten. Ob er sich überhaupt noch in Regensburg aufhält, ist unklar. Die Polizei bat bei der Suche nach dem Algerier Zeugen um Hinweise. Sie warnte davor, den Mann direkt anzusprechen, da er als gewalttätig gilt. Er ist demnach 1,76 Meter groß, schlank und hat schulter- bis ellenbogenlange, wellige dunkle Haare. Hinweise zum Aufenthaltsort des Mannes sollten der Polizei direkt über den Notruf mitgeteilt werden, baten die Ermittler.

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