Regensburg:Ein unbezahlbarer Schatz

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Franz Xaver von Schönwerth sammelte im 19. Jahrhundert Sagen und Mythen in der Oberpfalz - und wurde wieder vergessen. Bis Erika Eichenseer kam

Von Hans Kratzer, Regensburg

Bald werden die ersten Winterstürme übers Land fegen und Erinnerungen an jene alten Zeiten freilegen, in denen das Weltbild der Menschen noch stark von archaischen Mythen und vom Aberglauben geprägt war. In nebelfinsteren Nächten blühte die Fantasie draußen auf den einsamen Höfen und Dörfern ohne Grenzen. Die Menschen waren überzeugt davon, dass in der umtosten Natur Myriaden Unholde und Dämonen herumgeisterten und es ratsam war, sich hinterm Ofen zu verkriechen. In den schrecklichsten Bildern erzählte man sich von der wilden Jagd, einer fiktiven Horde, die mit einem Tross von Geistern und Unholden das Land heimsuchte. In solchen Vorstellungen kommen archetypische Lebenselemente wie Angst, Hoffnung und Trost zum Ausdruck. In erster Linie waren sie geprägt von Lebensumständen, in denen sich die Menschen den Mächten der Natur hilflos ausgeliefert fühlten. Man darf nicht vergessen, dass es noch keine Medien gab, keine Blitzableiter, keine Krankenversicherung und keine Tierärzte. In Zeiten der Gefahr war man auf sich allein gestellt und allein auf die Fürsprache aller himmlischen Mächte angewiesen.

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