Mit Revolver bedroht:Vergewaltigung in Regensburg - Verdächtiger nach zwei Jahren gefasst

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Eine Speichelprobe führte letztlich zu dem Tatverdächtigen, der zum Tatzeitpunkt im Regensburger Westen gelebt hatte und in der Zwischenzeit nach Thüringen zog. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Spürhunde, DNA-Tests, Recherchen bei Waffenhändlern: Die Polizei fahndete aufwendig nach einem Mann, der eine Studentin missbraucht haben soll. Wie die Ermittler ihn schließlich aufspürten.

Von Deniz Aykanat, Regensburg

Am Abend des 2. November 2020 radelt eine 27 Jahre alte Studentin durch den Regensburger Donaupark. Ein Mann, ebenfalls auf dem Fahrrad unterwegs, bedroht die Frau mit einem Revolver und vergewaltigt sie. Dann fährt er davon. Schon in den Nächten davor gab es ähnliche Angriffe auf zwei weitere Frauen in der Regensburger Altstadt. Beide Male wurden die jungen Frauen - ebenfalls Studentinnen - mit einem Revolver bedroht. Beide Male flüchtete der Mann mit einem Fahrrad, als die Frauen zu schreien begannen.

Zwei Jahre lang suchte die Polizei anschließend aufwendig nach dem Täter, unter anderem mit DNA-Reihenuntersuchungen, bei denen von mehr als 500 Männern Speichelproben genommen wurden, mit Fahndungsplakaten in mehreren Sprachen, mit Spürhunden und Nachforschungen bei Waffenhändlern. "Ich kann mit dem Brustton der Überzeugung sagen, dass wir zwei Jahre lang alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um diese Straftat aufzuklären", sagte Polizeivizepräsident Thomas Schöniger bei einer Pressekonferenz in Regensburg. Nun konnte das Polizeipräsidium Oberpfalz einen Erfolg vermelden: Ein Verdächtiger wurde in Thüringen verhaftet.

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Die DNA des Mannes stimmt mit Spuren überein, die an der Hand eines der Opfer sichergestellt wurden. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 33-Jährigen, der von 2018 bis 2022 im Regensburger Westen wohnte, die Gegend, in der die Frau vergewaltigt wurde. Der Mann ist nicht vorbestraft.

Mithilfe der Meldedaten und den übereinstimmenden Beschreibungen der drei Frauen konnte die Polizei den Kreis der möglichen Täter eingrenzen. Durch freiwillige DNA-Reihentestungen konnten nach und nach Männer als Täter ausgeschlossen werden. Vom nun verhafteten Mann fehlte jedoch noch eine Speichelprobe, da der 33-Jährige inzwischen nach Thüringen gezogen war. Er stimmte im Dezember der Abgabe einer Speichelprobe zu. Daraufhin erließ das Amtsgericht Regensburg Haftbefehl, der Mann wurde am Dreikönigstag verhaftet.

Ihm drohen nun wegen zwei Fällen der versuchten und einem Fall der besonders schweren Vergewaltigung zwischen fünf und fünfzehn Jahren Haft. Derzeit sitzt der Mann in Thüringen in Untersuchungshaft und hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert.

"Die Verbrechen haben vor allem die weiblichen Regensburgerinnen stark verunsichert", sagte Schöniger. "Gerade auch, weil der Verdächtige mit einer Waffe unterwegs war und den Frauen drohte, sie zu erschießen."

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