Das Bistum Regensburg hat doppelt so viele Opfer des Domspatzen-Skandals finanziell entschädigt wie bislang bekannt war. Wie die Zeitung Welt am Sonntag berichtet, haben mehr als 150 Opfer körperlicher Gewalt jeweils 2500 Euro bekommen. Darüber hinaus soll es Zahlungen an Opfer sexuellen Missbrauchs gegeben haben, die deutlich über 2500 Euro liegen. Dies bestätigte Ulrich Weber, den das Bistum mit der Aufklärung des Skandals beauftragt hat.
Der Regensburger Rechtsanwalt hatte Anfang Januar öffentlich gemacht, dass zwischen den Jahren 1953 und 1992 mindestens 231 Sängerknaben körperlich misshandelt und weitere 60 Buben sexuell missbraucht worden waren.
Weber betonte, dass die Dunkelziffer der Betroffenen noch deutlich höher liegen dürfte. Er ging von etwa 700 Opfern aus, was etwa einem Drittel aller Schüler in dem untersuchten Zeitraum entspräche.
Seit einer Woche verhandelt das Bistum Regensburg mit Opfervertretern darüber, ob die bisher geleisteten Entschädigungen noch aufgestockt werden.