Rassismus-Debatte:Der Streit um den "Mohren"

Rassismus-Debatte: In Nürnbergs Zentrum findet sich die "Mohren-Apotheke".

In Nürnbergs Zentrum findet sich die "Mohren-Apotheke".

(Foto: Olaf Przybilla)

Vielerorts gibt es die "Mohren-Apotheke", auch Hotels tragen die umstrittene Bezeichnung im Namen. In Coburg fordert eine Petition, das Stadtwappen zu ändern. Über Tradition, Rassismus und wie Inhaber mit belasteten Begriffen umgehen.

Von Florian Fuchs, Andreas Glas, Matthias Köpf und Olaf Przybilla

2440, 2441, 2 442 - wer am Mittwoch verfolgt, wie rasant eine Coburger Online-Petition Zuspruch findet, der wird sich kaum vorstellen können, dass in der oberfränkischen Stadt künftig alles beim Alten bleibt. Neue Unterschriften gehen quasi minütlich ein. Und das, obwohl die Petition nicht weniger will, als das Wappen der Stadt zu ändern, einen erheblichen Eingriff also in die Stadthistorie. Das Wappen - das nach überliefertem Sprachduktus ein "Mohr" ziert - stelle die verletzende, rassistische und kolonialistische Stereotype eines schwarzen Menschen dar, heißt es in der Petition. Gefordert wird eine Änderung, um Menschen den Respekt zu zollen, "den sie verdienen und sie nicht weiter auf ein diskriminierendes Klischee, das man so aus der Zeit der Sklaverei kennt, zu reduzieren". Die "Mohren"-Debatte ist weder neu in Coburg, noch ist sie neu in anderen Städten Bayerns. Aber sie entflammt nun offenbar mit größerer Wucht als bislang.

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