Rassismus:Allgäuer BP-Stadtrat im Visier der Justiz

Der Marktoberdorfer Kommunalpolitiker Peter Fendt von der Bayernpartei ist mit fremdenfeindlichen Äußerungen aufgefallen. Jetzt prüft seine Partei einen möglichen Ausschluss, auch die Justiz beschäftigt sich mit dem Fall. Fendt, der sowohl im Marktoberdorfer Stadtrat wie auch im Ostallgäuer Kreistag sitzt und zudem Mitglied des schwäbischen Bezirkstags ist, soll auf seiner privaten Facebook-Seite pauschal Asylbewerber aus Afrika rassistisch beleidigt haben. Laut Allgäuer Zeitung schrieb der 66-Jährige über "Neger mit geringen Fähigkeiten, die unsere deutschen Frauen belästigen". Zudem soll er dafür geworben haben, einem afrikanischen Land ein Gebiet abzukaufen und Flüchtlinge sowie deutsche Straftäter in einer dort zu errichtenden Kolonie arbeiten zu lassen. Zu seinen Posts auf der Facebook-Seite, die er inzwischen stillgelegt hat, steht Fendt. Die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln durch Männer aus Nordafrika hätten ihn wütend gemacht, wird der Sohn des Traktorenfabrikanten Hermann Fendt zitiert. Deshalb habe er die Posts verschickt. Mit seinen politischen Ämtern habe dies nichts zu tun. Der Unternehmer ist auch Direktkandidat der Bayernpartei für die Bundestagswahl. Die Partei distanzierte sich in einer Stellungnahme von Fendt und kündigte an, dass in den Gremien über ein Ausschlussverfahren nachgedacht werde. Er habe seine privaten Ansichten geäußert und keinesfalls die Position der Bayernpartei vertreten, hieß es. Inzwischen beschäftigt sich auch die Justiz mit dem Kommunalpolitiker. Die Staatsanwaltschaft Kempten bestätigte, dass ein Prüfvorgang eingeleitet worden sei. Für eine Bewertung sei es aber noch zu früh, teilte eine Sprecherin mit.

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