Radfahren:Im Liegen zur Arbeit

Fernpendler

Helmut Bach, Vorsitzender beim ADFC-Kreisverband Schweinfurt, wünscht sich mehr Respekt für Radler.

(Foto: oh)

Helmut Bach radelt und fühlt sich nicht ernst genommen

Helmut Bach vermeidet in der Morgendämmerung die Straße, weil er "den noch müden PKW-Fahrern" nicht traut. Meistens startet er um 5.30 Uhr. Bach radelt drei Mal wöchentlich von Zeilitzheim in Unterfranken knappe 20 Kilometer zur Arbeit nach Schweinfurt. Für die einfache Strecke braucht er 45 Minuten, bei Gegenwind oder Schneefall kann es auch mal eine Stunde werden. So oder so ist das ziemlich flott. Das liegt an seinem Flitzer namens Encore, dem Liegerad mit Rennradschaltung. Durch die angenehme Haltung beugt er Verspannungen im Nacken und in den Armen vor, "auch der Hintern tut auf längeren Fahrten nicht weh." Mit dem Auto wäre er in einer Viertelstunde im Büro. Zum Abschalten und der Gesundheit zuliebe setzt er sich aber lieber aufs Fahrrad. Allerdings gibt es auch Gefahren. Die gehen meistens von den anderen Verkehrsteilnehmern aus. Viele Autofahrer fahren zu schnell und zu nah an Bach vorbei. Leider hat er schon mehrere Unfälle erlebt. Einmal landete er unter einem LKW, der ihn beim Rechtsabbiegen übersehen hatte, konnte sich aber glücklicherweise durchrollen.

Was ihn am meisten stört: Dass Politiker, Behörden und Verkehrsteilnehmer Radfahrer nicht ernst nehmen. "Die meisten denken, Radfahrer haben alle Zeit der Welt." Dabei seien sie genauso zielgerichtet unterwegs. Bach fährt übrigens bei jedem Wetter, bei Regen und Schnee, Wind und Kälte. Nur bei viel Schneefall und Frost lässt er die Encore in der Garage. Sein Ziel: 150 Fahrten oder 6000 Kilometer will er im Jahr schaffen.

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