Prozesse - Nürnberg:Vergiftete Zimtschnecke für Ehefrau: Gericht spricht Urteil

Bayern
Der Eingangsbereich zum Strafjustizzentrum des Landgerichts Nürnberg-Fürth vor Prozessbeginn. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Nürnberg (dpa) - In dem Prozess um einen ein Mann, der seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau eine mit Schlafmitteln präparierte Zimtschnecke verabreichte, hat die Staatsanwaltschaft neun Jahre Haft wegen versuchten Mordes beantragt. Die Verteidiger forderten in ihren Plädoyers am Donnerstag, den 39-Jährigen aus Erlangen lediglich wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz zu bestrafen, da eine Tötungsabsicht nicht zu erkennen gewesen sei. Außerdem schlugen Verteidigung wie auch Staatsanwaltschaft in dem Prozess am Landgericht Nürnberg-Fürth vor, den Mann in einer Entziehungsanstalt unterzubringen.

Der Mann hatte seiner Frau das vergiftete Gebäck mitgebracht, angeblich um sie vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Ziel des Mannes sei es gewesen, länger als vorgesehen Zeit mit dem gemeinsamen Sohn verbringen zu können. Die Frau hatte davon gegessen und war schwer erkrankt. Später aß auch noch die Mutter der Frau von der Schnecke - sie musste sogar im Krankenhaus künstlich beatmet werden und schwebte in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb von einem Mordversuch aus.

Ein Urteil wird noch am Donnerstagnachmittag erwartet.

© dpa-infocom, dpa:210707-99-296315/3

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