Prozesse:Mann quält Freundin bis zum Hirntod

In Augsburg wurde der 32-Jährige nun wegen Mordes aus Eifersucht zu einer lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilt.

Er wollte seine Freundin für eine angebliche Affäre bestrafen, schnitt ihr die Haare ab und erschlug sie. Anschließend brachte er sie in eine Klinik, doch da war die Frau schon hirntot. Das Landgericht Augsburg hat den 32-Jährigen jetzt wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Felsenfest war der Angeklagte davon überzeugt, seine ebenfalls aus Polen stammende Freundin habe ihn betrogen. "Ich geriet in unkontrollierte Rage", gestand er vor Gericht. Daher habe er der 33-Jährigen im Oktober 2016 in seiner Wohnung im Kreis Augsburg brutal in den Genitalbereich und gegen den Kopf geschlagen. Mit massiver Gewalt wollte er ein Geständnis ihrer Untreue erzwingen - für die es nach Ansicht des Gerichts keinerlei Beweise gab.

Der Mann verzerre Sachlagen stark, erklärte der psychiatrische Gutachter. Doch eine Psychose sah er darin nicht. Der 32-Jährige sei schlicht ein großer Narzisst, stark mit sich selbst beschäftigt. Einen selbstverliebten Mann sah auch die Staatsanwältin im Angeklagten. Sie forderte, ebenso wie der Verteidiger, eine lebenslange Haftstrafe. Die Richterin folgte diesen Plädoyers. "Sie haben aus Eifersucht gehandelt, und zwar aus einer objektiv unbegründeten Eifersucht", urteilte sie am Freitag.

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