Memmingen:Vater schüttelt Baby und muss sechs Jahre in Haft

Der Richter ist überzeugt davon, dass der 37-Jährige aus Überforderung handelte. Das Mädchen ist seit der Tat schwer behindert.

Weil er seinem kleinen Mädchen durch Schütteln schwerste Behinderungen zugefügt hat, muss der Vater sechs Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Memmingen sprach den 37-Jährigen am Freitag der schweren und gefährlichen Körperverletzung schuldig.

Das Baby erlitt eine Hirnblutung und deswegen dauerhafte Schädigungen. Der Mann hatte in dem Prozess zugegeben, dass er seine damals sechs Monate alte Tochter so heftig geschüttelt hat, dass Laura seitdem auf beiden Augen blind, geistig behindert und an Armen und Beinen gelähmt ist. "Eine Besserung ist nicht in Sicht", sagte der Vorsitzende Richter Jürgen Hasler. "Schlimmere Folgen einer Tat sind nicht denkbar", betonte er.

Der Vater hatte das Kind nachts geschüttelt, nachdem es geschrien und sich trotz eines Fläschchens nicht beruhigt hatte. Es sei eine spontane Tat aus der Überforderung des Vaters heraus gewesen, sagte Hasler. Der Vater sei sonst nicht gewalttätig gewesen und habe die Verletzungen auch nicht gewollt.

© SZ vom 14.07.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSchreikinder
:Würdest du bitte endlich still sein, bitte

Dass Babys schreien, ist normal. Wenn sie aber gar nicht mehr aufhören, fühlen sich Eltern überfordert und zweifeln an ihren Fähigkeiten. Dabei müssen sie nicht allein damit fertig werden.

Von Christina Hertel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: