Prozess in Regensburg:Frau wegen fahrlässiger Tötung ihres Babys verurteilt

Der Leichnam des Kindes wurde in einem Koffer auf dem Speicher gefunden. Wie er dort hingekommen ist, ist bleibt auch vor dem Landesgericht Regensburg unklar.

Das Landgericht Regensburg hat eine 36-jährige Frau aus Regensburg zu einer eineinhalbjährigen Bewährungsstrafe wegen der fahrlässigen Tötung ihrer eigenen Tochter verurteilt. Die Frau hatte das Mädchen im Januar 2017 zuhause zur Welt gebracht, obwohl sie sich vorab im Internet über die damit verbundenen Risiken informiert hatte.

Nach eigenen Angaben war sie mit dem Kind im Arm zwei Tage nach der Geburt eingeschlafen und als sie aufwachte, sei es bereits eiskalt gewesen. Sie habe dennoch versucht, das Kind wiederzubeleben.Vermutlich war es an Unterkühlung gestorben.

Der Lebensgefährte der Frau war zum Zeitpunkt der Geburt nicht anwesend. Nach seiner Rückkehr habe er Blutspuren in der Wohnung bemerkt und daraufhin die Polizei gerufen. Die Leiche des Kindes wurde in einem Koffer auf dem Speicher des Hauses gefunden. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft auf Totschlag plädiert, war gegen Ende jedoch wieder von diesem Vorwurf abgewichen, obwohl nicht alle Fragen zum Tod des Kindes aufgeklärt werden konnten.

Unklar blieb zum Beispiel wie der Säugling in den Koffer gekommen ist. Durch ihren Anwalt ließ die Angeklagte verlesen, dass sie sich an weitere Geschehnisse nicht erinnern könne. Ihre Erinnerung habe erst wieder eingesetzt, als sie im Januar 2017 von der Polizei vernommen worden war.

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