Prozess:Falschgeld in Garage gedruckt: Haftstrafe für Männer aus Niederbayern

Prozess um gefälschte 50-Euro-Scheine

Eine Pressesprecherin des bayerischen Landeskriminalamtes präsentiert während einer Pressekonferenz sichergestelltes Falschgeld.

(Foto: dpa)
  • Sie ließen es sich gut gehen mit ihren Einnahmen aus Geldfälscherei. Doch der Handel mit den Blüten flog auf.
  • Jetzt mussten sich die beiden Angeklagten vor Gericht verantworten.
  • Der Prozesse endete mit Gefängnisstrafen für das Duo. Ein Urteil ist bereits rechtskräftig.

Im Geldfälscherprozess von Landshut hat das Landgericht Haftstrafen für die beiden jungen Angeklagten verhängt. Der 22 Jahre alte Hauptangeklagte muss wegen gewerbsmäßiger Geldfälscherei und Hehlerei nach dem Jugendstrafrecht dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Sein zwei Jahre älterer Komplize erhielt am Mittwoch eine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten ebenfalls wegen gewerbsmäßigen Geldfälschens.

Im Falle des 22-Jährigen ist das Urteil bereits rechtskräftig. Beim Strafmaß des Mittäters schloss die Staatsanwaltschaft Revision nicht aus. Sie hatte Haftstrafen zwischen drei Jahren und acht Monaten sowie viereinhalb Jahren beantragt.Zu Prozessbeginn hatte das Duo gestanden, in einer Garage in Geisenhausen nahe Landshut Falschgeld hergestellt und im sogenannten Darknet verkauft zu haben.

Von dem Erlös in Höhe von etwa 13 000 Euro habe er Schulden abbezahlt und ein angenehmes Leben geführt, sagte einer der Angeklagten vor dem Landgericht Landshut."Ich habe es mir gut gehen lassen. Ich habe ziemlich viel verprasst in Discos und so", sagte der heute 22-Jährige. So hatte er sich einen Tag lang für 600 Euro einen Sportwagen gemietet.

Bei der Herstellung des Falschgeldes gingen die Täter offensichtlich nicht gründlich genug vor. Denn die Qualität der falschen 50-Euro-Scheine war alles andere als gut. Laut Ermittlern hatten die Scheine nicht die richtige Farbe, zudem waren die Ränder schief geschnitten. Auf die Spur kamen die Ermittler dem Duo, als in Abfallsäcken vor der Garage Reste von 50-Euro-Scheinen gefunden wurden. Beide Männer wurden daraufhin überwacht.

Bei einem Scheingeschäft schnappte die Falle zu, die Geldfälscher wurden festgenommen. Zwischen sechs und zehn Euro zahlten Kunden für einen falschen Fünfziger. Bis in die Niederlande, Österreich und die Schweiz lieferten die Männer die Blüten aus ihrer Fälscherwerkstatt. Die Ermittler gehen davon aus, dass etwa 1600 falsche Scheine hergestellt wurden.

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