Katholische Kirche in BayernNur sechs neue Priester in diesem Jahr

Lesezeit: 1 Min.

Die Zahl der Neupriester in Bayern ist in diesem Jahr auf sechs gesunken. Im vergangenen Jahr wurden noch zehn Männer zu Priestern geweiht.
Die Zahl der Neupriester in Bayern ist in diesem Jahr auf sechs gesunken. Im vergangenen Jahr wurden noch zehn Männer zu Priestern geweiht. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Zahl der Neupriester in den bayerischen Bistümern sinkt stark. Welche Folgen das für die Kirche hat.

In Bayerns Bistümern werden heuer nur sechs Priester geweiht – damit gibt es mehr Bischöfe und Weihbischöfe im Freistaat als aktuelle Neupriester. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Nicht erfasst sind Ordenspriester.

Dabei finden in Eichstätt, in Passau und auch im Erzbistum München und Freising mit seinen etwas mehr als 1,4 Millionen Katholiken gar keine Priesterweihen in diesem Jahr statt. In Würzburg weihte Bischof Franz Jung am Samstag vor Pfingsten einen Diakon zum Priester. In Bamberg steht am 28. Juni die Weihe eines Kandidaten an. Jeweils zwei Neupriester wird es in Regensburg und Augsburg geben.

SZ Bayern auf Whatsapp
:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren

Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.

Zum Vergleich: Auch nach dem Amtsverzicht des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke, der am Pfingstsonntag bekannt wurde, gibt es noch sechs Diözesanbischöfe in Bayern. Dazu kommen in einigen Diözesen noch Weihbischöfe: jeweils zwei in Augsburg, Regensburg, München und Freising sowie einer in Würzburg. Im Vorjahr weihten Bayerns Bischöfe noch zehn Diözesanpriester.

Seit Jahren geht die Zahl der Priester in der katholischen Kirche in Deutschland zurück. Laut Statistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) feierten die Diözesen im Jahr 1962 noch 557 Priesterweihen. 2008 sank die Zahl erstmals unter 100. 2024 waren es bundesweit gerade einmal 29.

Katholische Kirche
:Eichstätts Bischof Hanke legt Amt nieder

Ausgerechnet an Pfingsten gibt es große Neuigkeiten aus dem Bistum Eichstätt: Die Diözese braucht einen neuen Oberhirten. Der verstorbene Papst Franziskus habe seinen Rücktritt kurz vor Ostern noch angenommen, teilte Gregor Maria Hanke mit.

Die Gründe sind vielfältig: Die Mitgliederzahl der Kirche schrumpft. Klassische katholische Milieus, in denen sich junge Männer noch vorstellen können, Priester zu werden, verschwinden zusehends. Auch die Verpflichtung zur Ehelosigkeit dürfte eine Rolle spielen. Nicht zuletzt deshalb wird seit Jahren in Deutschland eine Reformdebatte geführt: Soll das Zölibat nicht mehr verpflichtend für Priester gelten? Soll das Priesteramt auch für Frauen geöffnet werden?

Derzeit behelfen sich die Diözesen damit, immer größere Verwaltungseinheiten zu bilden, ein Priester ist meist für mehrere Pfarreien verantwortlich. Dass es immer weniger Neupriester gibt, hat mittelfristig auch Auswirkungen auf die Führungsebene der katholischen Kirche: Der Vatikan kann nur noch aus einem immer kleiner werdenden Pool an Kandidaten Bischöfe ernennen. Aktuell wird in Bayern ein neuer Bischof für Eichstätt gesucht, nachdem der Papst Hankes Rücktrittsgesuch angenommen hat.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Horst Seehofer
:„Bayern ist nach wie vor die Vorstufe zum Paradies“

Kann die CSU zurück zur alten Stärke finden? Bayerns früherer Ministerpräsident Horst Seehofer meint, 40 bis 50 Prozent Zustimmung seien möglich. Für Ilse Aigner hat er eine Jobempfehlung.

SZ PlusInterview von Sebastian Beck, Andreas Glas, Johann Osel

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: