Prien:Trauerfeier für erstochene Mutter

Etwa 200 Trauergäste haben am Donnerstag in Prien am Chiemsee der erstochenen Mutter aus Afghanistan gedacht. Ein Landsmann soll die 38-Jährige am Samstag vor den Augen ihrer Kinder in dem Kurort getötet haben. Die Polizei hält es für denkbar, dass das Verbrechen religiös motiviert war, laut Ermittlerkreisen "deuten sich mehrere Hinweise" hierzu an. Die Frau, die seit Jahren in der oberbayerischen Gemeinde lebte, war vom muslimischen Glauben zum Christentum konvertiert und galt als bestens integriert. Der mutmaßliche Täter ist ein 29-jähriger Muslim. Christen und Muslime müssten gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt setzen, sagte der evangelische Seelsorger Karl-Friedrich Wackerbarth bei der Beerdigung. Das Opfer war in der Kirchengemeinde engagiert gewesen. Auch ein Geistlicher einer afghanisch-christlichen Gemeinde sprach. Die evangelisch getauften Buben der Getöteten im Alter von fünf und elf Jahren waren auch bei der Trauerfeier auf dem Priener Friedhof. Sie hatten den tödlichen Angriff auf ihre Mutter vor einem Supermarkt mitangesehen. Der 29-Jährige ist laut Polizei geständig, schweigt aber zum Motiv. Er wird demnach in einer Nervenklinik behandelt, er ist schon früher als "psychisch labil" aufgefallen.

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