Am Boden ein aufgesprühtes Kreuz, darüber ein schweres, auf Fahrketten zurecht rangiertes Bohrgerät. Es ist noch nicht lang her, dass die oberbayerische Stadt Töging am Inn mit den Bohrungen für ihren neuen Trinkwasserbrunnen begonnen hat. Mittlerweile ist die wasserführende Kiesschicht erreicht, ein anderer Bohrer soll das Loch weitertreiben bis in 80 Meter Tiefe. Denn Töging kann sich nicht beim vergleichsweise oberflächennahen Grundwasser bedienen wie die meisten Kommunen, sondern muss auf Tiefengrundwasser zurückgreifen - womöglich auf Wasser aus der gleichen, tiefen Schicht, die bereits ein paar hundert Meter südlich auf der anderen Seite des Inns angezapft wird. Dort in der Gemeinde Polling will ein Unternehmen das besonders saubere Wasser aus der Tiefe künftig als Mineralwasser abfüllen. Das stößt nicht nur in Töging auf Widerstand, sondern auch bei vielen Pollinger Bürgern.
Lebensgrundlage oder Handelsware?:Streit ums Wasser aus der Tiefe
In Polling im oberbayerischen Landkreis Mühldorf will ein Unternehmen Tiefengrundwasser in Flaschen füllen und vermarkten. Bürger und Nachbarkommunen stemmen sich dagegen.
Von Matthias Köpf und Christian Sebald, Polling
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