Manchmal kann man der CSU - allen voran ihren Ministern - gar nicht genug danken für die Fürsorge, die sie den Bürgern angedeihen lässt. Seit Jahrzehnten achtet sie darauf, dass die Arbeitsplätze mehr und die Schulden weniger werden, dass die Zahl der Laptops zu- und die der Lederhosen trotzdem nicht abnimmt, kurz: dass es den Menschen gut geht. Das gilt natürlich nicht nur für den Alltag, sondern auch für die Ferienzeit, in der man als Otto-Normalurlauber ohne die als Pressemitteilung getarnten Tipps aus den Ministerien völlig aufgeschmissen wäre.
Man stelle sich nur vor: Die Reise in das Clubhotel ist seit Monaten gebucht, Stichwort: Frühbucherrabatt. Pässe werden auf ihre Gültigkeit überprüft; die Kinder nerven, welches Stofftier sie mitnehmen dürfen; die Urlaubsgarderobe wird mehrere Male auf den neuesten Stand gebracht. Die ganze Familie also fiebert auf den Abreisetag hin - und dann das: Kurz bevor man das Haus verlässt, wirft jemand noch schnell einen Blick in den Kühlschrank. Und siehe da: Der ist rappelvoll, weil die Reise ja unvermutet kam.
Wohl dem, der zuvor den Rat von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt befolgt hat. So "eine böse Überraschung am Abreisetag", die müsse nicht sein, findet Schmidt. Zumal man Lebensmittel wie Mehl, Nudeln oder Konserven "problemlos lagern" könne. Quark, Gemüse oder Obst dagegen sollte man besser verschenken oder rechtzeitig verzehren. Aha.
Praktische Lebenshilfe aus dem Familienministerium
Was der Minister in Berlin kann, können die Kolleginnen in Bayern schon lange. Dank Gesundheitsministerin Melanie Huml weiß man inzwischen, dass man bei Hitze mehr trinken sollte als sonst, dass sich Kinder auch in den Ferien bewegen sollen und dass man Medikamente besser mitnimmt, als zum Beispiel erst an einem karibischen Badestrand loszulaufen. Nicht zu vergessen die Sonnencreme für Kinder, betont das Familienministerium.
Wobei: Zu viel Hitze bekommt auch rohem Hackfleisch und Mayonnaise nicht, warnt der Kollege Schmidt zurecht. Also lieber andere Sachen aufs Brot geschmiert und schön separat verpacken. Denn: "Ein zermatschtes Marmeladenbrot mit Leberwurstgeschmack mag keiner mehr essen." Vermutlich nicht einmal daheim.
