Süddeutsche Zeitung

Pinkel- oder Trinkpause?:Wasserverbrauch beim WM-Finale

Manche glauben, er bringt Glück: der Gang auf die Toilette während des WM-Finales. Die Stadtwerke München haben den Wasserverbrauch dokumentiert. Wo die höchsten Ausfälle vorkamen - und wie die Münchner reagierten, als Schürrle seine Tor-Chance vergibt.

Von Simon Schramm

Sonntagabend, 21:45 Uhr, Halbzeit-Pfiff im WM-Finale: Ganz München geht aufs Klo. Oder stillt den vor Spannung ausgetrockneten Mund mit Münchens frischem Leitungswasser? Die fünfzehn Minuten nutzen, um noch eine letzte Waschmaschine anzuschmeißen?

Für was auch immer die Münchner ihr Wasser während des WM-Finales gebraucht haben, eines ist klar: Just zur ersten Halbzeit steigt der Trinkwasserverbrauch in der Stadt um das Dreifache, über 6000 Liter in der Sekunde messen die Stadtwerke München zu diesem Zeitpunkt.

Zum Vergleich: Am Sonntag vor einer Woche lag der durchschnittliche Wasserverbrauch um 21 Uhr bei rund 4000 Litern in der Sekunde, normalerweise fällt der Wert danach kontinuierlich nach unten auf bis zu 1000 Liter pro Sekunde. Anders am WM-Sonntag: Konstant hält sich der Verbrauch über 2000 Liter, eklatante Ausfälle in den Halbzeiten, die Erlösung schließlich nach Abpfiff.

In einer detailreichen Grafik haben die Stadtwerke dokumentiert, wie sich der Verbrauch im Laufe des Finales entwickelt hat. "Das war ein Fussball-Fan, der die Grafik erstellt hat", sagt Michael Solić, Pressesprecher der Stadtwerke München. Anders kann er das Engagement des Kollegen aus den Stadtwerken wohl nicht erklären: "Es ist eine große Arbeit, die Excel-Tabellen über den Verbrauch mit dem Spielverlauf zu vergleichen", sagt Solić.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2046912
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.