Gesundheitsberufe:Pflegepool gegen Fachkräftemangel

Landtags-CSU will pflegerische und medizinische Berufe stärken - auch durch bessere Vernetzung.

Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Pflege will die CSU im Landtag einen bayernweiten Personalpool für alle pflegerischen und medizinischen Berufe einführen. Dies geht aus einer Resolution der Landtagsfraktion hervor, die am Dienstag in München vorgestellt wurde. In dem Pool sollen auch Ärztinnen und Ärzte oder Hebammen erfasst werden.

"Aus diesem Pool sollen sich Senioren- und Pflegeheime ebenso im Notfall bedienen können wie Krankenhäuser oder auch der öffentliche Gesundheitsdienst", heißt es in der Resolution. Außerdem sollen mindestens 100 Ausbildungsplätze mehr für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter geschaffen werden. "Es muss endlich über den jeweils aktuellen Bedarf ausgebildet werden können", heißt es im Papier. Mittel- bis langfristig brauche es auch einen Masterstudiengang für Hebammen, um das wissenschaftliche Personal für die Hebammenstudiengänge zu sichern.

Außerdem soll die Vereinigung der Pflegenden in Bayern durch eine Pflichtregistrierung der Pflegekräfte gestärkt werden. Um mehr junge Menschen für einen Pflegeberuf zu begeistern, setzt die CSU auch auf eine weitere Ausbildungsoffensive für die Pflege. "Wichtig ist, dass das gesamte Berufsbild attraktiver wird - mit Blick auf die Arbeitsbedingungen, mit heilkundlichen Tätigkeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten auf Bachelor- und Masterniveau", schreibt die CSU in ihrer Resolution. Ein weiterer Anreiz könnte es sein, dass ein Jahr der Ausbildung im Ausland abgeleistet werden könne. "Gleichzeitig brauchen wir auch mehr Menschen in der gesamten Pflegelehre." Zusätzlich zur Stärkung der Ausbildung in Deutschland brauche es eine Beschleunigung der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen in Gesundheitsberufen.

Abseits der eigenen Pläne für Bayern, die die Fraktion aber unter den Vorbehalt "vorhandener Stellen und Mittel" stellt, fordert die CSU-Fraktion vom Bund diverse Maßnahmen, um das Gesundheits- und Pflegesystem zu stärken. Unter anderem müsse der Bund jährlich 500 Millionen Euro für klimaschützende Investitionen an den Plankrankenhäusern und den Universitätsklinika auszahlen. Ferner brauche es Reformen in der Kranken- und Pflegeversicherung, um die Beitragszahler vor steigenden Kosten zu schützen.

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