Pfaffenhofen:Verunglückter Landrat Wolf im Amt bestätigt

  • In Pfaffenhofen wurde an diesem Sonntag der Landrat gewählt - der CSU-Kandidat gewann, liegt jedoch seit einem schweren Unfall in der Klinik.
  • Niemand weiß, ob er weiterhin antreten kann und will, denn er kann nicht sprechen und leidet unter Amnesie.

Von Andreas Glas, Pfaffenhofen

Der CSU-Kandidat Martin Wolf hat am Sonntag die Landratswahl im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm gewonnen. Insgesamt entschieden sich rund 74,6 Prozent der Wähler für den 61-jährigen Amtsinhaber. Bei den Gegenkandidaten erhielt Norbert Ettenhuber (Grüne) 12,8 Prozent und Franz Niedermayr (FDP) 12,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Landratsamts bei 34 Prozent.

Bei seiner ersten Wahl im Jahr 2011 hatte sich Wolf noch relativ knapp durchgesetzt. Damals gewann er erst in der Stichwahl mit gut 52 Prozent der Stimmen. Doch trotz des deutlichen Wahlerfolgs war auch am Sonntagabend zunächst völlig unklar, ob Martin Wolf sein Amt überhaupt antreten wird.

Nach einem schweren Motorradunfall liegt der CSU-Politiker seit fast fünf Wochen im Krankenhaus. Bei dem Unfall hatte er schwere Kopfverletzungen und Knochenbrüche erlitten. Wie erst in der vergangenen Woche bekannt geworden war, leidet Wolf außerdem an einer Gedächtnisstörung, die es ihm derzeit nicht ermöglicht, die Wahl bei klarem Bewusstsein anzunehmen.

Damit die Pfaffenhofener Landratswahl gültig ist, muss er dies allerdings innerhalb einer Woche tun. Tut er dies nicht, müssen laut Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz in spätestens drei Monaten Neuwahlen angesetzt werden.

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