Landsberg am Lech (dpa/lby) - Die Untersuchung zur Verschmutzung mit der mutmaßlich krebserregenden Chemikalie PFOS am ehemaligen Militärflugplatz Penzing dauert länger als ursprünglich geplant. Wie das Landratsamt Landsberg am Lech am Mittwoch mitteilte, wird das Gesamtgutachten voraussichtlich erst Ende Juli veröffentlicht. Ursprünglich angekündigt worden waren die Ergebnisse für das Frühjahr 2021. Ursache für die Verzögerung sind den Angaben zufolge Corona-Einschränkungen und personelle Engpässe.
Schon 2013 waren erhöhte Werte von Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) im Trinkwasser des Penzinger Ortsteils Untermühlhausen festgestellt worden. Die Quelle wurde stillgelegt und der Ortsteil anderweitig mit Wasser versorgt. Auch in Fischen wurden erhöhte PFOS-Werte gefunden. Nach Angaben vom Bund Naturschutz sind Bachsysteme - der Verlorene Bach und die Friedberger Ach - auf 75 Kilometern Länge belastet.
Als Hauptquelle der Chemikalien-Belastung wird das ehemalige Feuerlöschübungsbecken am Fliegerhorst vermutet. Die Chemikalie PFOS wurde früher in Löschschäumen verwendet und ist laut bayerischem Umweltministerium seit 2006 EU-weit verboten. Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Nach Angaben des Landratsamts werden nun auch mehrere nahegelegene ehemalige Kiesgruben als mögliche Quellen einer PFOS-Verschmutzung untersucht.
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