Landkreis Weilheim-Schongau:Zug mit Schülern entgleist in Oberbayern

Landkreis Weilheim-Schongau: An einer Weiche am Bahnhof Peiting Ost ist ein Zug der Bayerischen Regiobahn entgleist.

An einer Weiche am Bahnhof Peiting Ost ist ein Zug der Bayerischen Regiobahn entgleist.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Der Unfall ereignete sich am Dienstagmorgen am Bahnhof Peiting Ost. Niemand wurde ernsthaft verletzt. Die Strecke zwischen Peißenberg und Schongau ist gesperrt.

Von Matthias Köpf, Peiting

Der Regionalzug vom oberbayerischen Peißenberg Richtung Schongau ist mit rund 30 Kilometern pro Stunde nicht mehr besonders schnell unterwegs, als er am Dienstagmorgen gegen 7.25 Uhr in seinen nächsten Halt, den Bahnhof Peiting Ost, einfährt. Hier im Bahnhof teilt sich die eingleisige Strecke der Pfaffenwinkelbahn für einen kurzen Abschnitt in zwei Gleise, und genau in dem Moment, als die mit Schülern und Berufspendlern besetzte Regionalbahn über die Weiche rollt, springen unter dem Führerstand die vorderen Räder und dann insgesamt drei Drehgestelle aus den Schienen.

Der kurze Zug kommt nach wenigen Metern zum Stehen - und er bleibt es auch und gerät nicht in größere Schräglage oder gar in Gefahr, ganz umzukippen. Vor allem deswegen ist der Unfall in Peiting glimpflich ausgegangen.

Die Integrierte Leitstelle in der Kreisstadt Weilheim registriert drei Leichtverletzte, laut Bundespolizei haben diese Schüler einen leichten Schock erlitten und müssen zunächst vom Rettungsdienst versorgt, aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Von den etwa 100 Einsatzkräften, welche die Leitstelle nach einer ersten Alarmierung durch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn losgeschickt hat, müssen ungefähr 20 gar nicht mehr bis nach Peiting fahren.

Sie können schon vorher wieder umdrehen, denn die beiden vergleichsweise großen Freiwilligen Feuerwehren aus Peiting und Schongau kommen weitgehend allein zurecht. Das Technische Hilfswerk, das in Schongau einen Stützpunkt unterhält, hilft mit Gerät und Expertise. Die Fahrgäste, nach Angaben der Bundespolizei sind es 52 und die meisten davon Schüler, können die Wartezeit im eigentlich längst aufgelassenen Bahnhofsgebäude verbringen, bis die Busse des eilig organisierten Schienenersatzverkehrs eintreffen.

Für die Leitstelle und die Rettungskräfte gilt der Einsatz gegen elf Uhr am Vormittag als beendet, doch die Ermittler der zuständigen Bundespolizeiinspektion Kempten müssen nun die Ursache des Vorfalls herausfinden. Die Bundespolizei kann bisher weder menschliches noch technisches Versagen ausschließen. Beides wiederum könnte sowohl die Bayerische Regiobahn als Betreiberin der Zugverbindung als auch die Deutsche Bahn als Betreiberin des Schienennetzes treffen.

Die Bahnstrecke bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt, bis der Zug geborgen und die Schäden an Schienen und Gleisbett repariert sind. Die Höhe des Sachschadens schätzt die Bundespolizei vorerst auf mehrere Hunderttausend Euro.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusRegensburg
:Ende einer Flucht, die viele Fragen aufwirft

Fünf Tage lang suchte die Polizei nach dem verurteilten Mörder Rachid C., am Montagabend wurde er in Frankreich gefasst. Wer ist schuld, dass er aus einem Fenster des Regensburger Amtsgerichts fliehen konnte? 

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: