Peißenberg:Nigerianer ertrinkt in der Ammer

Der Asylbewerber gerät beim Schwimmen plötzlich in Schwierigkeiten und geht unter - leider kein Einzelfall.

Von Matthias Köpf, Peißenberg

Ein aus Nigeria stammender Asylbewerber ist am Samstagnachmittag in der Ammer bei Peißenberg ertrunken. Nach Angaben der Polizei war der 27-Jährige zusammen mit anderen jungen Asylbewerbern aus Peißenberg zum Baden an den Fluss gegangen. Beim Schwimmen geriet der Mann plötzlich in Schwierigkeiten und ging unter.

Seine Begleiter und weitere Helfer zogen ihn ein Stück flussabwärts leblos aus dem Wasser und begannen sofort mit der Reanimation, die der Rettungsdienst und ein Notarzt fortsetzten. Ein Hubschrauber brachte den Mann in eine Klinik, wo die Ärzte sein Leben aber nicht mehr retten konnten.

Die Polizei schließt nicht aus, dass eine Krankheit oder ein plötzlicher Schwächeanfall der Auslöser des Unglücks in Peißenberg war. Zugleich erinnert sie an zwei andere Fälle, in denen kürzlich Asylbewerber in oberbayerischen Gewässern ertrunken sind. So war erst eine Woche zuvor ein 18 Jahre alter Afghane in einem Badesee im Landkreis Traunstein umgekommen. Anfang Mai war ein ebenfalls aus Afghanistan geflüchteter 17-Jähriger in einem See im Landkreis Rosenheim gestorben. Der junge Mann konnte nicht schwimmen und ertrank nur wenige Meter vom Ufer entfernt, weil das Surfbrett umkippte, mit dem er auf den See gerudert war.

Die Wasserwacht und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) haben wiederholt darauf hingewiesen, dass viele Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern das Schwimmen nie gelernt haben. Manche wagten sich dennoch ins Wasser, weil sie es bei anderen Badegästen so sähen. Die beiden Rettungsorganisationen haben deshalb Baderegeln in vielen verschiedenen Sprachen herausgegeben und bieten Schwimmkurse an.

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