Süddeutsche Zeitung

Passau:Petition gegen Donaulied: Initiatoren planen Bürgerinitative

Innerhalb weniger Tage haben sich mehr als 23 000 Personen eingetragen. Die Initiatorin erhält indes persönliche Drohungen.

Die Initiatoren einer Petition gegen das Donaulied wollen eine Bürgerinitiative gründen. Die Resonanz auf die "Aktion gegen Bierzelt-Sexismus" sei enorm, sagte die Passauer Studentin Corinna Schütz am Dienstag. Bis zum Vormittag hatten sich mehr als 23 500 Menschen an der Petition beteiligt. Neben sehr vielen positiven Zuschriften aus ganz Deutschland hat die Gruppe im Internet einen Shitstorm abbekommen, der sich vor allem gegen Schütz persönlich richtet. "Das reicht bis hin zu Vergewaltigungs- und Morddrohungen", berichtete die 22-Jährige.

Das Donaulied beschreibt die Vergewaltigung eines schlafenden Mädchens und wird oft in Bierzelten gespielt. In dem Text heißt es unter anderem: "Ich machte mich über die Schlafende her, Ohohoholalala, Sie hörte das Rauschen der Donau nicht mehr, Ohohoholalala" oder "Mein Mädchen, mein Mädchen, was regst du dich auf, Ohohoholalala, Für mich war es schön und für dich sicher auch, Ohohoholalala".

Zuspruch für ihre Petition hätten sie auch von Vertretern verschiedener Parteien bekommen, so Schütz. Die Gruppe versteht sich als überparteilich und will alle gesellschaftlichen Gruppen ansprechen. Die Initiatoren wollen sich in einem nächsten Schritt nochmals an den Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) wenden und ihn um Unterstützung bitten, damit künftig bei Volksfesten in der niederbayerischen Stadt auf das Singen des Donauliedes verzichtet wird. Zudem stehe die Gründung einer Bürgerinitiative bevor, sagte Schütz, das hänge terminlich von den coronabedingten Umständen ab.

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