Passau:Mann beschuldigt sich selbst

In einem Prozess wegen versuchten Mordes in Passau ist es zu einer kuriosen Wende gekommen. Während des Verfahrens bezichtigte sich am Montag das mutmaßliche Opfer, ein 68 Jahre alter Ehemann, plötzlich selbst. Seine 51 Jahre alte Frau ist vor dem Landgericht angeklagt, weil sie ihren Mann durch heimliche Gabe von Blutverdünner angeblich umbringen wollte. Die Frau bestreitet die Vorwürfe. Der Mann sah sich die vergangenen Verhandlungstage im Zuschauerraum sitzend an und rief von dort nun, dass er die Medikamente selbst eingenommen habe. Später wurde er vom Gericht als Zeuge offiziell vernommen und blieb bei seiner Aussage. Der Staatsanwalt ließ den 68-Jährigen vorübergehend festnehmen. Wie es mit dem Prozess nun weitergeht, war zunächst unklar.

Motiv für die Selbstvergiftung des Mannes soll nach seiner Aussage die Affäre seiner Frau gewesen sein. Er habe gehofft, dass sie sich wieder ihm zuwende. Die außereheliche Beziehung zu dem Chef der 51-Jährigen nimmt die Staatsanwaltschaft als Motiv für den Mordversuch durch die Frau an. Die Angeklagte sei ihres Ehemannes überdrüssig geworden und habe sich ihrem Geliebten zuwenden wollen. Die Frau aus Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) sitzt seit zehn Monaten in Untersuchungshaft.

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