Parteitag der CSU Oberbayern:Aigner bekommt bei Wiederwahl 99,7 Prozent

Nur einer von mehr als 300 Delegierten stimmte gegen sie: Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner ist mit 99,7 Prozent als Bezirksvorsitzende der CSU Oberbayern bestätigt worden. Dämpfer hingegen bekamen ihre Vizes Dobrindt und Haderthauer.

Die CSU Oberbayern bestätigt Ilse Aigner mit 99,7 Prozent als Vorsitzende

Wiederwahl mit 99,7 Prozent: Ilse Aigner, Vorsitzende der CSU Oberbayern

(Foto: dpa)

Mit 99,7 Prozent ist Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner erneut für zwei Jahre zur Vorsitzenden des CSU-Bezirksverbands Oberbayern gewählt worden. Beim Bezirksparteitag in Germering bei München entfielen 325 von 326 gültigen Stimmen auf die 48-Jährige. Bei ihrer ersten Wahl vor fast genau zwei Jahren hatte Aigner 98,2 Prozent erzielt.

Aigner, die bei Parteichef Horst Seehofer als Hoffnungsträgerin für die CSU in ganz Bayern und als eine seiner möglichen Nachfolgerinnen gilt, tauscht bei den Wahlen im September ihr Bundestagsmandat gegen einen Sitz im Maximilianeum. Die CSU-Oberbayern ist mit knapp 40.000 Mitgliedern der bei weitem größte der zehn Bezirksverbände.

Aigner wird für ein Schlüsselressort in einer neuen Regierung unter der Führung Seehofers gehandelt, aber ebenso wie Finanzminister Markus Söder auch als neue CSU-Fraktionsvorsitzende im Landtag. Zu Personalspekulationen sagte Seehofer, er freue sich, dass seine Partei "ein ganzes Paket an Personen" für Spitzenämter habe. Erst einmal müsse aber der Ministerpräsident wiedergewählt werden.

Seehofer: SPD "schwach wie nie zuvor"

Bei der Landtagswahl am 15. September ist Oberbayern besonders wichtig für das Gesamtergebnis der CSU. 2008 hatte die CSU in ihrem Kernland das historisch schlechteste Ergebnis von 39,3 Prozent erzielt. Mittlerweile sieht der Parteichef die CSU in Oberbayern aber wieder "als problemfreie Zone".

Aigner stellte die CSU-Oberbayern als "die Lokomotive für ganz Bayern" dar. Der Bezirksverband habe ein Spitzenpersonal anzubieten. Aber sie fügte auch hinzu: "Wir wissen, dass wir der mitgliederstärkste Verband sind, aber wir wissen auch, dass wir die Wahl nur gemeinsam gewinnen können."

Hart ging Seehofer mit der SPD ins Gericht. Die Sozialdemokraten seien in Bayern "so schwach wie nie zuvor". Sie konzentrierten sich aufs Diffamieren und Schlechtreden des Landes.

Eine Schlappe musste CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt bei seiner ersten Wahl als einer der vier Stellvertreter Aigners hinnehmen. Er erhielt 86,9 Prozent. Sozialministerin Christine Haderthauer bekam bei ihrer Wiederwahl als Bezirksvize mit 80,7 Prozent zwar ein noch schlechteres Ergebnis. Es waren aber immerhin fast zehn Prozentpunkte mehr als bei ihrer Wahl vor zwei Jahren.

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