Parteitag:Bayerische AfD hat drei neue Vize-Chefs

Nach der Wahl des Nürnberger Bundestagsabgeordneten Martin Sichert zum AfD-Landesvorsitzenden ist auch die Stellvertreter-Riege komplett. Die Basis der Rechtspopulisten hat am Sonntag in Greding als ersten, zweiten und dritten Vize gewählt: Katrin Ebner-Steiner aus Deggendorf, Gerd Mannes aus Günzburg und Gerold Otten aus dem Kreisverband München-Land. In der zweiten Reihe des Vorstands sind nun der gemäßigte und der nationalistisch orientierte "Flügel" der AfD vertreten. Otten, auch im Bundestag, hatte ursprünglich seine Kandidatur als Vorsitzender angekündigt und offenbar nach internen Absprachen zurückgezogen. Er hatte nach dem Verzicht des bisherigen Chefs Petr Bystron im AfD-nahen Deutschland-Kurier Ambitionen angemeldet, war dort als Favorit inszeniert worden. Gewählt wurde dann Sichert. Der Diplom-Kaufmann, 37, ist im nationalkonservativen Spektrum zu verorten, mit Anhängern noch weiter rechts, die er auch zu bedienen weiß. Er selbst nennt sich "freiheitlich, ohne richtiges Lager", er wolle die "große Bandbreite in der Partei zu Wort kommen lassen". Da Sichert nicht Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2018 werden will, wird die neue Vize-Chefin Ebner-Steiner in ihrer Anhängerschaft bereits als Anwärterin gehandelt. Sie gehört zum "Flügel". Die mehrfache Mutter hatte im Bundestagswahlkampf - neben der dominierenden Kritik an der Flüchtlingspolitik - auf Familie und Heimat gesetzt, klassische CSU-Themen. In ihrem Wahlkreis Deggendorf kam die AfD auf mehr als 19 Prozent.

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