Olympische Winterspiele 2018:Alle Schecks gedeckt

Bayern bürgt für Olympia: Die Staatsregierung hat umfangreiche Bürgschaften zugesagt. Sollte es Ausfälle und Schäden geben, wird der Freistaat mit 30 Millionen Euro einspringen.

Katja Riedel und Mike Szymanski

Olympische Winterspiele in München würde sich der Freistaat mindestens 200 Millionen Euro plus Bürgschaften in Höhe von 30 Millionen Euro kosten lassen. Im Falle eines Zuschlages will die Staatsregierung dem Organisationskomitee Bürgschaften von bis zu 20 Millionen Euro gewähren, damit es seinen Geschäftsbetrieb finanzieren kann. Darüber hinaus gibt Bayern eine Garantie in Höhe von zehn Millionen Euro für den Rückbau privater Grundstücke ab, die für die Winterspiele vorübergehend gebraucht werden - für Sportstätten, Athletenwohnungen und Parkplätze.

Olympiastadion und Frauenkirche in Muenchen

Das IOC entscheidet im Juli 2011, ob die Winterspiele 2018 in München ausgetragen werden.

(Foto: Jörg Koch/ddp)

Mit weiteren 40 Millionen Euro beteiligt sich die Staatsregierung am Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept, das Bestandteil der Bewerbung ist. Außerdem kommen auf sie Ausgaben für Olympia-Bauten in Höhe von 160 Millionen Euro zu. Das geht aus dem Entwurf für das sogenannte Olympiagesetz hervor, über den das Kabinett an diesem Mittwoch entscheidet und der der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Sollte das IOC am 6. Juli kommenden Jahres entscheiden, dass die Winterspiele 2018 in München ausgetragen werden, übernimmt ein Organisationskomitee deren Ausrichtung. Seine Gesellschafter werden der Freistaat und die Landeshauptstadt. Bekäme dieses Komitee Zahlungsprobleme, würden beide Gesellschafter zu gleichen Teilen bürgen.

Bayern sagt zu, dass diese Garantie auch nach Ende der Spiele Bestand habe. Dies war den Grundstückbesitzern im Werdenfelser Land wichtig; sie fürchteten, dass sie am Ende ohne Entschädigungen dastehen könnten, sollte das Organisationskomitee ein Defizit einfahren.

Dies sind nicht die einzigen Zusagen, die die Staatsregierung mit ihrem Olympiagesetz macht. Sie verpflichtet sich zugleich, einen möglichen Fehlbetrag im Organisationsbudget zu einem Drittel zu tragen. Diese Ausgaben werden bislang auf 1,3 Milliarden Euro angesetzt, die unter anderem mit Ticketverkäufen, Fernsehlizenzen sowie von Sponsorengeldern gedeckt werden sollen.

Für Olympia-Bauten kommen zudem Ausgaben von bis zu 160 Millionen Euro auf den Freistaat zu. Obwohl sich Bayern eigentlich nicht am Bau olympischer Dörfer beteilige, werde die Renovierung des Olympia-Eissportzentrums und des Alpspitzbades in Garmisch-Partenkirchen unterstützt, heißt es in der Gesetzesbegründung.

Dies liege in staatlichem Interesse, da diese Vorhaben die Voraussetzungen für die Ausrichtung Olympischer Spiele in Garmisch-Partenkirchen schaffen würden. Noch nicht geklärt sind die Kosten, die für die Förderung weiterer kommunaler Infrastruktur bereitgestellt werden.

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