Olympia:Belgier Van Avermaet holt Rad-Gold - Favoriten stürzen

Rio 2016 - Radsport Straße

Greg Van Avermaet (2. v.l.) gewann das Straßenrennen der Radfahrer.

(Foto: dpa)

Im Straßenrad-Rennen crashen namhafte Profis. Ana Ivanovic scheitert ebenso wie die deutschen Tennisspielerinnen Annika Beck und Andrea Petkovic. Usain Bolt schwänzt den Olympiaauftakt.

Rad: Der belgische Radprofi Greg Van Avermaet ist Olympiasieger im Straßenrennen. Der 31-Jährige setzte sich bei den Spielen in Rio de Janeiro nach schweren 237,5 km an der Copacabana in 6:10:05 Stunden im Sprint gegen den Dänen Jakob Fuglsang durch. Bronze ging an den Polen Rafal Majka. Van Avermaet ist 64 Jahre nach André Noyelle der zweite Belgier, der Straßen-Gold holte.

Das Wichtigste zu Olympia 2016 in Rio

Schießen: Xuan Vinh Hoang hat die erste Goldmedaille in der olympischen Geschichte für Vietnam gewonnen. Der 41 Jahre alte Luftpistolenschütze setzte sich nach 20 Finalschüssen vor dem Brasilianer Felipe Almeida Wu und dem Chinesen Pang Wei durch. Vor dem letzten Schuss hatte Wu noch in Führung gelegen, durfte sich aber über die erste Medaille für die Gastgeber in Rio freuen. Zuvor hatte Vietnam bei Olympischen Spielen zweimal Silber geholt. Deutsche Schützen waren mit dieser Waffe nicht am Start.

Tennis: Die Ehefrau von Bastian Schweinsteiger, Ana Ivanovic, ist beim olympischen Tennis-Turnier in Rio de Janeiro in der ersten Runde gescheitert. In ihrer ersten Partie nach der Hochzeit mit dem Fußball-Weltmeister zog die Serbin mit 6:2, 1:6, 2:6 gegen die Weltranglisten-12. Carla Suarez Navarro aus Spanien den Kürzeren. Am 12. Juli hatten sich Ivanovic und Schweinsteiger in Venedig das Ja-Wort gegeben.

Leichtathletik: Sprinter Usain Bolt hat die Olympia-Eröffnungsfeier am Freitagabend verpasst - er war zu faul. "Es ist Eröffnungsfeier, aber ich bin nicht da, Leute", teilte der jamaikanische Sprint-Olympiasieger und 100-m-Weltrekordler via Snapchat mit. Dabei filmte er, wie vor seinem Hotel Olympia-Busse abfahren: "Alle sind schon weg." Später sagte er: "Die gesamte Mannschaft scheint auf der Straße in Bewegung zu sein. Ich aber nicht, ich bin zu faul und unmotiviert." Die jamaikanische Fahne trug die Sprint-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce ins Maracana-Stadion. Das 100-m-Finale der Männer, Highlight der Spiele, diesmal wahrscheinlich mit dem Duell zwischen Bolt und dem US-Amerikaner Justin Gatlin, steigt am 14. August (22.25 Uhr Ortszeit/3.25 MESZ).

Tennis: Für Andrea Petkovic ist das olympische Tennis-Turnier im Einzel bereits nach der ersten Runde beendet. Die 28-Jährige musste sich der Ukrainerin Jelina Switolina 6:2, 1:6, 3:6 geschlagen geben. Nach 2:06 Stunden war der erste Auftritt der Hessin bei Olympischen Spielen vorbei und die dritte Niederlage im dritten Duell mit der Nummer 20 der Tennis-Welt besiegelt. Zuvor war aus dem deutschen Damen-Quartett im Einzel bereits Annika Beck in ihrer Auftaktpartie gescheitert. Petkovic hat am Sonntag im Doppel mit Medaillen-Hoffnung Angelique Kerber noch die Chance auf das Weiterkommen. Mit dem an Position acht gesetzten italienischen Duo Sara Errani und Roberta Vinci haben die beiden aber ein schwieriges Los erwischt.

Rudern: Der Männer-Doppelvierer hat bei der olympischen Regatta in Rio de Janeiro den direkten Finaleinzug verpasst. Die Crew um Schlagmann Hans Gruhne (Potsdam) musste sich im Vorlauf mit Platz drei hinter Estland und der Ukraine begnügen. Auf der Regattastrecke Lagoa Rodrigo de Freitas muss der Doppelvierer nun im Hoffnungslauf am Montag sein Endlaufticket lösen. Der Doppelvierer hatte vor vier Jahren in London Gold gewonnen und gilt auch in Rio als große Medaillenhoffnung des Deutschen Ruderverbandes (DRV).

Dopingverdacht: Zwei Olympia-Sportler aus Griechenland und Zypern sind am Freitagnachmittag wegen Doping-Verdachts von ihren jeweiligen National-Teams ausgeschlossen worden. Wie griechische Medien unter Berufung auf die Nationale Anti-Doping-Agentur berichteten, handelt es sich um eine Schwimmerin. Im zyprischen Team soll ein Gewichtheber überführt worden sein. Außerdem wurde bei den Griechen noch ein Teilnehmer der Paralympics positiv getestet. Die Schwimmerin sei vom griechischen Olympischen Komitee dazu aufgefordert worden, ihre Sachen zu packen und die Heimreise anzutreten, berichtete die Athener Tageszeitung Kathimerini. Sie habe das Olympische Dorf bereits verlassen und werde nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Auch das zyprische Olympische Komitee habe den Gewichtheber abgezogen. Bei den positiven Befunden handelt es sich den Angaben zufolge um die A-Proben - getestet wurde demnach kurz vor Abreise der Athleten nach Rio.

Flüchtlingsteam: Die beliebte Kindersendung Sesamstraße hat ihre Fans weltweit dazu aufgerufen, bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro das Flüchtlingsteam zu unterstützen. "Es gibt eine super besondere Mannschaft in Rio. Sie ist voller Athleten aus unterschiedlichen Ländern, die ihre Heimat verlassen mussten: das Flüchtlingsteam!", erklärt die Plüschfigur Grobi unter anderem den fast zwei Millionen Twitter-Followern der Sesamstraße. "Sie waren so traurig, aber jetzt bekommen sie die Chance, das zu tun, was sie lieben", fährt Grobi fort: "Los, feuern wir sie an: Team Refugee, Team Refugee, Team Refugee!!!" Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat zehn Athleten für das Flüchtlingsteam nominiert. Sie kommen aus Syrien (2), dem Kongo (2), Äthiopien (1) und dem Südsudan (5) und starten unter Olympischer Flagge in der Leichtathletik, im Schwimmen und im Judo. Die syrische Schwimmerin Yusra Mardini wohnt mittlerweile mit ihrer Familie in Berlin.

Schwimmen: Michael Phelps hat sich für die Olympischen Spiele ein ganz besonderes Ziel gesetzt. "Es wäre fantastisch, als erster Schwimmer über dreißig Olympisches Gold in einem Einzelwettkampf zu gewinnen", sagte der 31 Jahre alte US-Amerikaner in einem Interview der Zeitung Die Welt (Samstag). Der Rekord-Olympiasieger geht bei seinen fünften Spielen in drei Einzelwettkämpfen und mindestens einem Staffelwettbewerb an den Start. "Ich habe keine Lieblingsdisziplin. Ich will viermal Gold gewinnen. Aber es bringt nichts, das zu sagen. Ich wollte 2012 auch den Titel über die 200 Meter Schmetterling verteidigen und habe ihn doch verloren", sagte Phelps.

Auf die Frage nach dem massiven Doping in Russland sagte Phelps: "Doping ist beschissen. Es ist Scheiße! (...) Es wäre schön, wenn alle mit denselben Voraussetzungen starten würden. Aber ich glaube, es wird immer Personen geben, die so handeln." Er selbst sei 2016 regelmäßig getestet worden. "In diesem Jahr haben sie mir mindestens zweimal im Monat Blut und Urin abgenommen, manchmal sogar dreimal", sagte Phelps. "Ich bin wahrscheinlich einer der am meisten in Sachen Anti-Doping kontrollierten Athleten in der olympischen Geschichte."

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