Süddeutsche Zeitung

Öffentlicher Nahverkehr:Streiks werden deutlich ausgeweitet

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Verhandlungen gescheitert: In Augsburg wird der Nahverkehr schon bestreikt, die Großräume Nürnberg und München sollen nächste Woche folgen.

Die Gewerkschaft ver.di will im Tarifkonflikt des bayerischen Nahverkehrs von kommender Woche an die Streiks deutlich ausweiten. Nach dem Auftakt am Freitag in Augsburg soll der öffentliche Nahverkehr in den Großräumen Nürnberg und München lahm gelegt werden. Dies teilte die Gewerkschaft mit. Ein Spitzengespräch zwischen ver.di-Verhandlungsführer Frank Riegler und Arbeitgeber-Vertreter Reinhard Büttner hatte am Donnerstagabend kein Ergebnis gebracht.

Am Montag sollen zunächst ganztägig in Nürnberg, Fürth und Erlangen Busse sowie U- und Tram-Bahnen still stehen, sagte Riegler. Ob der Streik am Dienstag fortgesetzt werde, sei noch nicht entschieden.

Am Dienstag ruht dann auch der öffentliche Nahverkehr in der Landeshauptstadt München. Zuvor sollen dort bereits ab Sonntagabend die Werkstätten bestreikt werden, wie ein ver.di Sprecher auf Anfrage bestätigte.

Am Dienstag hatte eine Urabstimmung den Weg für einen unbefristeten Streik frei gemacht. Mehr als 90 Prozent der in den Gewerkschaften organisierten Mitarbeiter des bayerischen kommunalen Nahverkehrs stimmten für Arbeitsniederlegungen.

Die Gewerkschaft fordert für das laufende Jahr 9,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 250 Euro. Der Kommunale Arbeitgeberverband bot vom 1. April an eine auf zwei Jahre verteilte Erhöhung um insgesamt 6,95 Prozent, dazu eine Einmalzahlung von 120 Euro im Januar 2011 sowie eine Erhöhung der Schichtzulage von 130 auf 200 Euro an. Im Gegenzug verlangten die Arbeitgeber aber vom 1. Juli 2010 an eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine halbe Stunde auf 39 Stunden.

In Augsburg sei der Streik am Freitagmorgen erfolgreich angelaufen, sagte ver.di-Sprecher Hans Blöchl. Busse und Straßenbahnen stünden seit Beginn der Frühschicht um 3.00 Uhr still. Gestreikt werden soll bis Sonntag um 4.00 Uhr. Da keine privaten Subunternehmer zur Verfügung stünden, habe kein Ersatzverkehr eingerichtet werden können, sagte Jürgen Dillmann, Sprecher der Stadtwerke Augsburg.

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dpa/ddp-by/segi
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