Süddeutsche Zeitung

Öffentlicher Nahverkehr:In Ostbayern gilt der Waben-Tarif

Neuer Tarif, neue Preise: Von 01. September an gilt in den Landkreisen Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau und Regen ein neues Tarifsystem im Bus. Die Kreise haben sich zum gemeinsamen "Verbundtarif DonauWald" (VDW) zusammengeschlossen, der das Fahren im öffentlichen Nahverkehr in Ostbayern einfacher machen soll. Vereinfacht wird das Tarifgebiet in sogenannte Waben aufgeteilt. Jede Haltestelle wird einer dieser durchnummerierten Waben zugeteilt. Der Fahrpreis richtet sich dann nach der Anzahl der Waben, die bis zum Ziel durchfahren werden. Dabei "ist nicht der tatsächliche Fahrweg des Busses maßgeblich, sondern die kürzeste Verbindung laut Wabenplan", heißt es in den Beförderungsbedingungen des VDW.

Wer nur innerhalb einer Wabe unterwegs ist, zahlt demnach als Erwachsener 1,90 Euro. Die Fahrt durch zwei Waben kostet 2,70 Euro, die durch drei 3,30 Euro. Der Maximalpreis für 16 Waben und mehr liegt bei 11,40 Euro. Für Kinder, Senioren und andere Personengruppen gelten ermäßigte Fahrpreise. Auch Schülerkarten und Jahresabos wird es geben: So kostet die Umwelt-Jahreskarte für Schüler und Azubis 358 Euro. Davon übernehmen 107,20 Euro die Landkreise beziehungsweise die Arbeitgeber. Der neue Verbundtarif gilt zudem nur im Linienverkehr und damit hauptsächlich in Bussen - mit Ausnahme des Landkreises Passau, hier ist der Schienenverkehr zum Teil eingeschlossen. Auch in Städten mit Stadtverkehr kommen weiter "eigene Stadttarife zur Anwendung". Weitere Informationen zum neuen Tarifsystem bietet eine ab Dienstag freigeschaltete Website (www.vdw-mobil.de).

Der gemeinsame Verbundtarif ist nicht gleichzusetzen mit einem Verkehrsverbund, wie es ihn zum Beispiel im Großraum Nürnberg gibt. Über die Gründung eines solchen Bayerwald-Verbunds wird schon seit Jahren diskutiert. Eine Grundlagenstudie soll nun die Verkehrsströme in der Region analysieren und Potenziale aufzeigen. Die Vergabe der Studie an ein externes Planungsbüro soll Ende des Jahres erfolgen, die Federführung hat der Landkreis Freyung-Grafenau inne.

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SZ vom 31.08.2021 / maxi
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