Öffentlicher Nahverkehr in Bayern:Tickets sollen teurer werden

Fahrgäste in München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg müssen sich auf höhere Preise im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Bis zu vier Prozent mehr sollen die Tickets bald kosten.

Großer Andrang auf Buslinie 160 in Pasing, 2011

Großer Andrang an einer Bushaltestelle in Pasing. Immer mehr Menschen steigen in München auf Bus, Tram sowie U- und S-Bahn um.

(Foto: Robert Haas)

Die Tickets für den öffentlichen Nahverkehr in den großen bayerischen Städten werden deutlich teurer. Fahrgästen in München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg stehen in den kommenden Wochen Preissteigerungen von fast vier Prozent bevor. Das ergab eine Umfrage bei den Verkehrsverbünden.

Die Nürnberger müssen zum Jahreswechsel für Fahrten mit Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen durchschnittlich 3,37 Prozent mehr bezahlen. Der Sprecher des Verkehrsverbunds im Großraum Nürnberg, Manfred Rupp, sagte, die neuerlichen Preisanhebungen seien wegen gestiegener Personalkosten notwendig geworden. Diese machten mehr als 50 Prozent der Fixkosten aus.

Ein weiterer Grund seien die Energie- und Treibstoffkosten wie Fahrstrom, Diesel und Gas. Mit der Tariferhöhung verteuert sich Rupp zufolge eine Einzelfahrt für einen Erwachsenen von 2,40 Euro auf 2,50 Euro. Ein Tagesticket ist dann für 5,10 Euro statt bisher 4,80 Euro zu haben.

Im Münchner Nahverkehr steigen die Preise bereits zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember um durchschnittlich 3,7 Prozent. Auch die Sprecherin des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) verwies darauf, dass Busse und Bahnen Diesel und Strom bräuchten. Eine Monatskarte für das Stadtgebiet ist künftig für 51,50 Euro zu haben, bisher waren es 49,70 Euro.

Der Münchner Nahverkehr scheint allerdings auch von den gestiegenen Spritpreisen zu profitieren. Immer mehr Menschen steigen auf Bus, Tram sowie U- und S-Bahn um: Die Zahl der 2011 beförderten Fahrgäste stieg gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Prozent.

Beim Regensburger Verkehrsverbund RVV werden die Tickets durchschnittlich um 3,5 Prozent teurer. Die Preisanpassung zum 1. Januar ist in erster Linie den gestiegenen Personalkosten geschuldet, erklärte RVV-Geschäftsführer Karl Raba. "Aber die hohen Dieselpreise sind für uns natürlich auch ein Thema."

Trotz der geplanten Tarifanpassung bleibt der RVV hochdefizitär. 2011 machte der von Stadt und Landkreis Regensburg getragene Verkehrsverbund mehr als 14 Millionen Euro Verlust. Für das nächste Jahr gibt es Raba zufolge noch keinen genehmigten Wirtschaftsplan. Unter Umständen müsse deshalb das Busangebot im Raum Regensburg ab 2013 ausgedünnt werden, warnte Raba.

Den höchsten Preisanstieg im Nahverkehr müssen die Bürger in Augsburg hinnehmen. Hier werden die Preise zum Jahreswechsel um durchschnittlich 3,88 Prozent erhöht. Hauptursache seien die gestiegenen Kosten für Infrastruktur, Personal und Treibstoff, erklärte der Augsburger Verkehrsverbund.

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