Oberpfalz: Unfall provoziert:Mann rammt Auto, um Insassen zu töten

Zunächst sah es wie ein Verkehrsunfall aus, nun ermittelt die Polizei wegen versuchter Tötung: Im Landkreis Cham soll ein Mann gezielt einen Wagen gerammt haben.

Es sah alles nach einem gewöhnlichen Verkehrsunfall aus. Doch dann wurden die Verkehrsermittler skeptisch - und übergaben dem Fall der Kriminalpolizei.

Im oberpfälzischen Runding im Landkreis Cham soll ein 40 Jahre alter Mann mit seinem Wagen gezielt das Auto eines bekannten Paars gerammt haben, um die Eheleute zu töten. Nach Angaben der Regensburger Kripo sitzt der Unfallverursacher nun in Untersuchungshaft. Bei dem Unfall wurde die 50-jährige Ehefrau schwer verletzt, ihr 52 Jahre alter Mann und die 16-jährige Tochter erlitten leichtere Verletzungen.

Zwischen dem Verdächtigen und dem Ehepaar soll es am vergangenen Donnerstagabend einen Streit gegeben haben. Am Folgetag soll der 40-Jährige dann morgens um 7 Uhr an einem Feldweg seinen beiden Kontrahenten aufgelauert haben. Als sich das Auto des Paares näherte, soll der Mann auf die Gemeindeverbindungsstraße eingebogen und schräg seitlich in das Auto mit den Eheleuten und der Tochter gefahren sein.

Laut der Regensburger Staatsanwaltschaft steckt eine Beziehungstat hinter dem vorsätzlichen Unfall. Der Sprecher der Anklagebehörde, Oberstaatsanwalt Wolfhard Meindl, wollte allerdings keine Details nennen. Dies würde zu sehr den Persönlichkeitsbereich der Beteiligten berühren, sagte er.

Gegen den 40-Jährigen, der auch kleinere Blessuren von dem Crash davontrug, wurde am Wochenende Haftbefehl erlassen. Laut Meindl hat sich der Beschuldigte zu den Vorwürfen geäußert: "Die Angaben gehen dahin, dass er es sich nicht erklären kann, wie er mit seinem Fahrzeug diesen Unfall verursachen konnte", sagte der Staatsanwalt.

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