Oberösterreich droht mit Klage:Isar 1 - sofort abschalten!

Nicht nur in Bayern ist Isar 1 umstritten - auch in Österreich sorgt man sich um die Sicherheit des Atomkraftwerks. Sofort abschalten, fordern Politiker, sonst werde man klagen. Die CSU hat sich unterdessen auf einen Fahrplan für den Atomausstieg geeinigt.

In Bayern ist das Isar 1 bereits umstritten - doch das nahe Landshut gelegene Atmomkraftwerk hat auch außerhalb Deutschlands jede Menge Gegner. Zum Beispiel in Österreich. Dort fordert insbesondere die Regierung des Bundeslands Oberösterreich die sofortige Stilllegung.

Bundesregierung steht zum AKW Isar 1

Eine Gefahr - nicht nur für Deutschland: Österreichische Politiker fordern vehement die Abschaltung des Atomkraftwerks Isar 1 (rechts im Bild).

(Foto: ag.ddp)

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober hat am Mittwoch vehement darauf gedrungen, Isar 1 abzuschalten - und zwar sofort. Anderenfalls würden mehrere österreichische Bundesländer klagen, drohte der Grünen-Politiker.

Der Prüfbericht der deutschen Reaktorsicherheitskommission habe bestätigt, dass das derzeit abgeschaltete Kraftwerk dem Absturz eines mittelgroßen Verkehrsflugzeug nicht standhalten würde, sagte der Landesrat. Anschober zufolge sei dies "angesichts der Nähe zur Einflugschneise des Flughafens München ein verantwortungsloses Risiko."

Isar 1 liegt weniger als 100 Kilometer Luftlinie von der Grenze zu Oberösterreich entfernt.

Unterdessen zeichnet sich im CSU-internen Streit über den Zeitpunkt des Atomausstiegs in Bayern eine Einigung ab. Vertreter der CSU-Landtagsfraktion und Parteichef Horst Seehofer verständigten sich auf einen Kompromissvorschlag - das verlautete am Mittwoch aus CSU-Kreisen.

Demzufolge soll zwar wie von Seehofer gefordert spätestens bis zum Jahr 2022 das letzte Atomkraftwerk in Bayern abgeschaltet werden. Die CSU strebt aber nicht mehr an, dieses Ziel bereits im Jahr 2020 zu erreichen. Dies bedeutet eine entsprechende Korrektur am Energiekonzept des bayerischen Umweltministers Markus Söder (CSU).

Außerdem wird dem Kompromissvorschlag zufolge eine Revisionsklausel angestrebt. Sie sieht in einigen Jahren eine Prüfung vor, ob der Zeitplan eingehalten werden kann.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: