Süddeutsche Zeitung

Nürnberger Seen:75 Vögel vermutlich an Gift verendet

Viele wurden tot geborgen, andere litten unter so starken Lähmungen, dass sie getötet werden mussten. Seit Anfang der Woche sind 75 Vögel in Nürnberg gestorben. Vermutlich ist ein Giftstoff die Ursache.

  • 75 Vögel sind seit Anfang der Woche in Nürnberger Seen verendet.
  • Die Tiere starben vermutlich an dem Giftstoff Botulinumtoxin.

Vögel vermutlich an Botulinumtoxin gestorben

75 Vögel sind in Nürnberger Seen vermutlich an einem Giftstoff gestorben. Schon Anfang der Woche seien aus mehreren Gewässern 42 Tiere geholt worden, sagte eine Nürnberger Amtstierärztin am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der Nürnberger Zeitung. Wenige Tage später folgten weitere 33 Vögel in anderen Teichen.

Die Veterinärin und das Landesamt für Gesundheit vermuten, dass die Enten, Gänse und Schwäne an Botulinumtoxin gestorben sind - einem Gift, das bestimmte Bakterien entwickeln, wenn kein Sauerstoff zur Verfügung steht. "Dafür sprechen die Symptome der kranken Tiere", sagte die Tierärztin.

Auch in Fleischkonserven oder in der Landwirtschaft kommt das Gift vor. Unter dem Begriff Botox wird es auch von Schönheitschirurgen zur Fältchenglättung verwendet.

Wie sich das Gift auf die Vögel auswirkte

Acht Tiere wurde noch lebend aus dem Gewässer geborgen. Ihre Muskeln waren jedoch völlig schlaff, sie konnten sich nicht mehr bewegen, obwohl sie noch bei Bewusstsein waren. Die Tiere mussten daher getötet werden. Vogelgrippe schlossen die Experten aus.

Botulismus komme bei Wasservögeln im Sommer immer wieder vor, sagte die Tierärztin. Wenn der Giftstoff einmal da sei, steckten sich andere Tiere an. Das Gift könnte sich am Grund des Teichs im Schlamm gebildet haben. Ob das Vogelsterben nun vorbei ist, ist noch nicht bekannt.

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