Die Technische Universität Nürnberg hat einen neuen Gründungspräsidenten. Der Wissenschaftler Michael Huth übernahm diese Aufgabe an der 2021 neu geschaffenen Hochschule am Dienstag offiziell, wie ein Sprecher mitteilte.
Das bayerische Wissenschaftsministerium hatte im März überraschend das vorzeitige Ende der Amtszeit von Gründungspräsident Hans Jürgen Prömel und damit den Wechsel an der Spitze der jungen Uni verkündet. Die Art und Weise, wie der Wechsel vollzogen wurde, hatte in der Hochschullandschaft zum Teil für Irritationen gesorgt.
Huth übernimmt nun die präsidialen Aufgaben, die seit April Alexander Martin, Gründungsvizepräsident für Forschung, Innovation und Entrepreneurship, übernommen hatte. Der in Aschaffenburg geborene Huth gilt als Experte für künstliche Intelligenz und Cyber Security. Er soll das Profil der TU Nürnberg hin zu einer KI-Uni schärfen. Bislang war er Professor für Computer Science und Leiter des Departments of Computing am Imperial College in London. Als Visiting Professor soll er dort auch nach seinem Wechsel tätig sein.
„Mit seiner immensen Erfahrung im Ausland und bei der Gründung von Unternehmen passt er perfekt zum Spirit einer weltoffenen Start-up-Universität“, teilte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) mit. Huth kündigte an, den weiteren Ausbau der TU Nürnberg mit einer starken Fokussierung auf künstliche Intelligenz „mit vollem Schub in Angriff zu nehmen“.
Die TU Nürnberg wurde 2021 neu gegründet – es war die erste Neugründung einer staatlichen Universität in Bayern seit 1978. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Ziel ausgegeben, die Hochschule solle zur ersten rein auf KI spezialisierten Universität Deutschlands werden. Im vergangenen Herbst begannen die ersten acht Studierenden dort mit ihrem Masterstudium „Artificial Intelligence and Robotics“.