Von weitem fällt der rote Kran fast nicht auf, der seit einiger Zeit in Nürnbergs beliebtestem Postkartenmotiv herumsteht. Im Burghof aber ist es nicht zu übersehen: Die Kaiserburg wird aufwendig umgebaut. Fachwerkhäuser, die teils aus der Nachkriegszeit stammen, werden entkernt, saniert und anders genutzt als bisher. Außerdem wird die Anlage durch neue Gebäude ergänzt. Einige Mauern, die in den Siebziger- und Achtzigerjahren entstanden sind, müssen dabei weichen, trotzdem will die Bayerische Schlösserverwaltung so viel wie möglich auch von dieser Bausubstanz erhalten.
Altes Gestein soll nicht angetastet werden. Für die Neubauten hat man sich gegen einen historisierenden Baustil entschieden, sie sollen eine "zeitgemäße Architektursprache" haben, aber zugleich unauffällig sein. Ziel sei es, dass man die großen Veränderungen am Ende nicht sieht, sagt die Schlösserverwaltung. Mehr als 19 Millionen Euro gibt der Freistaat dafür bis zum Jahr 2020 aus, dann soll ein zweiter Bauabschnitt folgen.
Dieses Paket ist noch nicht beschlossen, nach ersten Schätzungen dürfte es ebenfalls um die 20 Millionen kosten. Wie sich die Kosten des ersten Abschnitts auf die einzelnen Gebäude verteilen, darüber informiert das Finanzministerium allerdings nicht. Auch dem zuständigen Landtagsausschuss wurde bisher nur eine Gesamtsumme genannt.