Nürnberg:Säugling ertrinkt in Badewanne

Mutter soll Neugeborenes im Wasser liegen gelassen haben

Im Verfahren wegen Tötung eines neugeborenen Mädchens vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth hat die Angeklagte am ersten Prozesstag geschwiegen. Die ersten Vernehmungen der 28-Jährigen seien zudem nicht verwertbar, da der Frau hierbei kein Rechtsanwalt zur Seite gestellt und sie als Beschuldigte nicht über ihre Rechte belehrt worden sei, erklärte Verteidigerin Sandra Rothschild am Montag. Staatsanwältin Gabriele Ebenhöch nannte die Vorwürfe dagegen abwegig. Die Strafkammer muss nun entscheiden, ob die Aussagen der Frau vor Gericht verwertet werden dürfen.

Laut Anklage hat die Frau aus dem mittelfränkischen Roth, die bereits Mutter eines dreijährigen und eines fünfjährigen Kindes ist, ihr frischgeborenes Baby nach der Entbindung in der Badewanne ertrinken lassen. Der Vorwurf gegen sie lautet Totschlag durch Unterlassen.

Anfang 2018 hatte sie der Staatsanwaltschaft zufolge erfahren, dass sie zum dritten Mal schwanger ist. Dem Vater des Kindes und ihrer Familie soll die Deutsche das verheimlicht haben. Als bei ihr im September 2018 die Wehen einsetzten, soll sie sich in die mit Wasser gefüllte Badewanne gelegt haben. Das Mädchen, das sie gebar, habe sie dort zurückgelassen, bis es starb. Die Leiche soll die Frau in einem Karton versteckt haben. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 18. April gesprochen werden.

© SZ vom 16.04.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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