Nürnberg:Trauergottesdienst für Schüler

Eine Woche nach einem tödlichen Streit in einer Nürnberger S-Bahnstation nehmen Angehörige, Mitschüler und Freunde Abschied von zwei getöteten Jugendlichen im mittelfränkischen Heroldsberg. (Foto: dpa)

Vor einer Woche wurden die beiden 16-jährigen Jungen bei einer Auseinandersetzung in Nürnberg vor eine S-Bahn geschubst und von einem Zug erfasst. Mehrere Hundert Angehörige, Freunde und Weggefährten haben am Samstag Abschied genommen.

Der ökumenische Trauergottesdienst fand am Samstag im mittelfränkischen Heroldsberg statt, der Heimatgemeinde der beiden 16-Jährigen. In seiner Trauerrede sagte der evangelische Pfarrer Thilo Auers, Gott halte die beiden "unendlich sanft in seinen Händen". Es gebe eine Zuversicht, die die Grenzen des Todes sprenge.

Die beiden Jugendlichen waren in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar am Nürnberger S-Bahnhof Frankenstadion ins Gleis gestürzt, von einem Zug mitgerissen und tödlich verletzt worden. Zuvor war offenbar eine Auseinandersetzung mit anderen Jugendlichen eskaliert.

Ein Ermittlungsrichter erließ gegen zwei 17 Jahre alte Jugendliche Haftbefehle wegen zweifachen Totschlags. Sie kamen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen "bedingten Vorsatz" vor. Die Beschuldigten hätten den möglichen Tod der Schüler billigend in Kauf genommen. Bis alle Fragen geklärt sind, wird aber aufgrund der zahlreichen Zeugen am Bahnsteig noch viel Zeit vergehen.

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