Nürnberg:Neuschwanstein und andere Pinseleien

In Nürnberg kommen 14 Bilder unter den Hammer, die angeblich Adolf Hitler gezeichnet hat. Obwohl nicht einmal sicher ist, ob die Werke echt sind, werden sie Tausende Euro einbringen. Aber darf man das, an Hitler Geld verdienen?

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Und wieder kommt Hitler unter den Hammer, in Nürnberg ist das längst keine Seltenheit mehr. Schon vor zehn Jahren wurden im Auktionshaus Weidler an Nürnbergs Burgberg Teile des Werkes eines verhinderten Kunststudenten versteigert, damals war die Empörung noch immens. Mit Hitler Geld machen in der Stadt der Reichsparteitage? Es ging dann immer so weiter im Auktionshaus, die Aufregung aber flaute ab. Zuletzt ging im vergangenen November ein angeblicher Original-Hitler über den Ladentisch. Und Kathrin Weidler, die Juniorchefin, sieht gar kein Problem darin, diese Versteigerung einen "großen Erfolg" zu nennen. 130 000 Euro für ein Bild eines bestenfalls fünftklassigen Aquarellisten? Das hätten wohl viele wahrgenommen, die ebenfalls ein vermeintliches Werk des dilettierenden Kunstmalers rumstehen hatten. Oder zumindest einen kannten, der eins hatte.

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