Nürnberg: Neuauflage von "Mein Kampf" gefordert

Das Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände will eine wissenschaftliche Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" - um so dem Missbrauch durch Neonazis vorzubeugen.

Das Kuratorium des Nürnberger Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände hat eine wissenschaftliche Ausgabe von Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" gefordert.

Die Zeit dränge, erklärte das Gremium am Dienstag. Denn 2015 würden 70 Jahre nach Hitlers Tod die Urheberrechte an der NS-Kampfschrift erlöschen, weshalb eine größere Verbreitung und ein Missbrauch durch Neonazi-Kreise zu erwarten sei. Mit einer wissenschaftlich bearbeiteten Ausgabe des Buches könne solchen Gefahren entgegengewirkt werden, hieß es.

Den Auftrag für eine solche Edition solle das Münchner Institut für Zeitgeschichte erhalten. Das Kuratorium erklärte, es sei mit seiner Bitte bereits an den bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein herangetreten, da das bayerische Finanzministerium als Inhaber der Urheberrechte an dem Buch seine Zustimmung geben müsse.

Zudem habe man das Auswärtige Amt gebeten, seine ablehnende Haltung zu überprüfen. Das Kuratorium schlug zudem vor, zeitgleich mit dem Erscheinen einer wissenschaftlichen Edition eine begleitende Ausstellung über die NS-Kampfschrift zu veranstalten.