Nürnberg:Mitbewohner umgebracht

Erst soll er seinen Mitbewohner brutal zu Boden geschlagen und anschließend so lange in den "Schwitzkasten" genommen haben, bis dieser sich nicht mehr rührte: Mit einem Geständnis hat am Donnerstag in Nürnberg ein Totschlagsprozess gegen einen 46 Jahre alten Mann begonnen. Der Tat vom März 2016 in einer Fürther Wohnung sei ein heftiger Streit vorausgegangen, sagte der Angeklagte. Lediglich den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, das Opfer mit einem Kissen erstickt zu haben, wies er zurück. Das Kissen habe er erst am nächsten Tag auf das Gesicht seines Bekannten gelegt. Er habe den Anblick des Toten nicht ertragen können. Die beiden seien in Streit geraten, nachdem sein homosexueller Mitbewohner ihm gestanden hatte, sich gelegentlich mit anderen Männern in einem Gartenhaus zu treffen. Dabei sei er selbst, sagte der Angeklagte, so wütend geworden, dass er seinen Bekannten attackiert habe. Nachdem sich dieser nicht mehr gerührt habe, sei er - trotz seines hohen Alkoholkonsums - in sein Auto gestiegen und nach Weimar gefahren. Dabei sei er in eine Polizeikontrolle geraten. Sein schlechtes Gewissen habe ihn am nächsten Tag dazu veranlasst, zum Tatort zurückzukehren, wo der Tote noch lag. Nachdem er dessen Kopf mit einem Kissen bedeckt hatte, habe er einen Notarzt gerufen und behauptet, er habe den Mann gerade erst entdeckt.

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