Süddeutsche Zeitung

Nürnberg:Leichnam in der Pegnitz gefunden

Seit Dezember ist die Studentin Pikowski verschwunden. Jetzt hat die Polizei eine Leiche geborgen. Noch ist unklar, ob es sich um die Vermisste handelt.

Roman Deininger

Die Besatzung eines Polizeiboots hat am Donnerstagnachmittag auf der Suche nach der verschwundenen Studentin Maya Pikowski den Leichnam einer Frau in der Pegnitz entdeckt. Bisher sei allerdings die Identität noch nicht bekannt, sagt eine Polizeisprecherin.

Die Fundstelle liegt mitten in der Nürnberger Innenstadt zwischen der Spitalbrücke und dem Hohen Steg. Der Leichnam befand sich an der Uferböschung der Insel Schütt. Die Bootsbesatzung habe ihn um 14.20 Uhr mit bloßem Auge ausgemacht, sagte die Sprecherin. Die Pegnitz ist an dieser Stelle nur etwa einen Meter tief.

Seit Mittwoch hatte die Polizei die Pegnitz auf sieben Kilometern zwischen Röthenbach und Nürnberg abgesucht, besonders entlang der Wehre. Neben Booten kamen auch Taucher zum Einsatz. In Röthenbach ist die Vermisste gemeldet.

Die 26-Jährige war am Nachmittag des 10. Dezember im Zentrum Nürnbergs spurlos verschwunden. Zuletzt hatte sie mit einem Studienfreund in der Lorenzer Straße gegessen. Von dort sind es nur wenige hundert Meter bis zum Fundort des nun entdeckten Leichnams.

Die Bergung dauerte am späten Nachmittag noch an. Man gehe langsam vor, um mögliche Spuren nicht zu zerstören, sagte die Polizeisprecherin. Noch am Donnerstag solle die Obduktion stattfinden. Es verlautete, dass die Leiche bekleidet ist und einen grünen Plastikbeutel über dem Kopf hat. Die Beamten sperrten den Fundort ab, dennoch drängten sich Passanten an den Polizeibändern.

Stark bewachter Fundort

Von der Spitalbrücke aus verfolgten viele Menschen die Manöver eines Polizeibootes am stark bewachsenen Fundort. In der Grünanlage am Hochufer darüber parkten Polizeibusse Stoßstange an Stoßstange, um den Einsatz abzuschirmen.

Die Polizei sowie zahlreiche Freunde und Verwandte der Vermissten hatten über Wochen mit großem Aufwand nach Maya Pikowski gefahndet. Die Pegnitz suchten die Ermittler aber erst jetzt ab. Es hätte keinen konkreten Hinweis auf einen Leichnam in der Pegnitz gegeben, erklärte die Polizeisprecherin.

Außerdem hätten die Witterungsbedingungen eine Suchaktion erst jetzt möglich gemacht. Ein freiwilliges Verschwinden der Studentin hielten ihre Freunde stets für unwahrscheinlich.

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Quelle:
SZ vom 22.01.2010/bica
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