Franken ist unterrepräsentiert in Bayern - so jedenfalls sehen das einige fränkische Heimatinitiativen schon lange und fordern nun ein eigenes Museum. Detlev Tartsch von der Gruppierung "Franken-Stimmen" findet: Die fränkische Geschichte komme im 2019 eröffnetem Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg viel zu kurz. Das Museum soll die gesamte Geschichte des Freistaats abbilden - doch vor allem das Bayerische werde bevorzugt, kritisiert er.
Tartsch ist Gründungsmitglied der "Partei für Franken" und fordert unter anderem, dass der Freistaat in Bayern-Franken umbenannt wird. Franken mache ein Drittel der Fläche, der Bevölkerung und der Wirtschaftsleistung aus, mindestens ein Drittel stünde den Franken auch zu, wenn es um die Repräsentanz in gesamtbayerischen Museen geht. Überhaupt müssten viel mehr Bildungseinrichtungen in Nordbayern angesiedelt werden. Dass es dort zum Beispiel keine Technische Universität gebe, zeige die "Ungerechtigkeit".
Ein eigenes Franken-Museum lehnt Kunstminister Bernd Sibler (CSU) laut dpa jedoch ab: Es gebe bereits ein Franken-Museum, nämlich das auf der Festung Marienberg in Würzburg. Tartsch widerspricht: Dieses Museum sei zu sehr auf den mainfränkischen Raum begrenzt. Er fordert, dass fränkische Exponate endlich in Franken und nicht in der Landeshauptstadt München ausgestellt werden. "Angefangen beim ,Herzogschwert' bis zu den Dürer-Aposteln", sagt er. Doch diese Exponate seien wichtige Aushängeschilder, die die Münchner nicht hergeben wollten. Die Diskussion um sogenannte Beutekunst ist immer wieder Streitthema zwischen München und Franken. Das Herzogschwert kehrte vor einigen Jahren aus München nach Würzburg zurück. Zum Leidwesen der fränkischen Aktivisten aber nur als Leihgabe.
Otto Weger vom Verein "Fränkischer Bund" in Bayreuth schließt sich der Forderung der "Franken-Stimmen" an. Er könne sich ein solches Museum in jeglicher fränkischen Stadt vorstellen, sagt er. Überdies würden die Franken nicht nur in Museen, sondern auch in Sachen Volksmusik zu wenig wertgeschätzt, findet er. Bei einem Heimatradiosender des BR etwa, der explizit auf traditionelle Musik setze, laufe viel zu wenig fränkisches.