Süddeutsche Zeitung

Nürnberg:ICE verfährt sich auf dem Weg durch Bayern

  • Wegen einer Baustelle zwischen Bamberg und Lichtenfels müssen Fernzüge nach Berlin derzeit über Würzburg ausweichen.
  • Bei dem ICE 1208 war jedoch die alte Strecke ins System eingegeben.
  • Dies sei nach kurzer Zeit bemerkt worden und der ICE konnte in Fürth wenden.

Von Olaf Przybilla

Auf der Strecke von Nürnberg über Berlin nach Hamburg ist ein ICE fehlgeleitet worden. Der Zug sei am Samstag "sozusagen falsch abgebogen", erklärte eine Bahnsprecherin. Normalerweise fahre dieser ICE über Bamberg nach Berlin, wegen einer Großbaustelle zwischen Bamberg und Lichtenfels müssen die Fernzüge derzeit aber über Würzburg ausweichen. Offenbar sei der Verlauf an einem Stellwerk falsch eingestellt worden.

Eine Gefahr für die Sicherheit der ICE-Passagiere habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, auf dieser Strecke führen die Züge nur in eine Richtung. Warum der Zug falsch abgebogen ist, sei noch nicht klar. Menschliches Fehlverhalten sei aber wahrscheinlich. Der Fehler sei rasch festgestellt worden, der Zug habe dann umkehren und wieder zurück nach Fürth fahren müssen. Von da sei er planmäßig in Richtung Würzburg abgebogen. Durch das falsche Abbiegen habe der ICE 1208 am Ende nur etwas mehr als 20 Minuten Verspätung gehabt.

Wendemanöver von Zügen seien ein "Routinevorgang"

Der Fehler sei im Zug "sehr offen kommuniziert" worden. Man habe den Fahrgästen mitgeteilt, dass der Zug sich "auf der falschen Fahrstraße" befinde und umdrehen müssen. Fahrgäste berichten, dass diese Durchsage etwa 15 Minuten nach der Abfahrt am Nürnberger Hauptbahnhof im Zug zu hören und für Erstaunen und Erheiterung gesorgt habe. Wendemanöver von Zügen seien ein "Routinevorgang", sagte die Bahnsprecherin.

Die Stecke zwischen Bamberg und Lichtenfels ist seit Januar gesperrt. Grund dafür ist das größte Schienenbauprojekt in Deutschland: die Ausbau- und Neubau-Strecke Nürnberg-Erfurt-Berlin. Die Vollsperrung der Trasse in Oberfranken soll noch bis September andauern.

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Quelle:
SZ vom 14.03.2016/infu
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