Kultur in Bayern:Nürnberger Museum lagert Kunstschätze unter der Erde

Nach mehrjähriger Bauzeit wird das Tiefdepot des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg eröffnet. (Foto: Daniel Karmann/picture alliance / dpa)

21 Meter in der Tiefe liegen Tausende alte Kunstschätze. Das Germanische Nationalmuseum nennt sein neues Depot einmalig. Was sind die Vorteile der unterirdischen Lagerung?

Tausende Kunstschätze des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg ziehen unter die Erde. Nach jahrelangen Bauarbeiten ist das Tiefdepot von Deutschlands größtem kulturhistorischen Museum fertig. Dieses reicht bis 21 Meter tief in Boden und bietet auf 3700 Quadratmetern Platz für Kunstobjekte. In Deutschland ist es dem Museum zufolge einmalig.

Aus Platzmangel in der Nürnberger Innenstadt hatte sich das Museum für die unterirdische Bauweise entschieden. Diese bietet viele Vorteile: Die Sammlungsstücke sind laut dem Museum dort gut vor Tageslicht und Wettereinflüssen geschützt. Die unteren drei der fünf Stockwerke stehen im Grundwasser, sodass nur wenig Energie gebraucht wird, um das Raumklima stabil zu halten.

Spatenstich für den Neubau unter dem Innenhof des Museums war 2013, 2019 wurde Richtfest gefeiert. Fast 40 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Davon übernahm knapp 24 Millionen Euro der Freistaat und knapp 16 Millionen Euro der Bund. Mit einem Festakt soll das Tiefdepot am Freitag offiziell eingeweiht werden.

Mehr als 1,4 Millionen Kulturschätze gehören zur Sammlung des Germanischen Nationalmuseums – der Großteil davon befindet sich im Depot. Doch dieses stößt inzwischen an seine Grenzen, weshalb mehr Fläche nötig war. Zunächst sollen etwa 60 000 Kunstschätze aus der Dauerstellung einziehen, weil das Museum zwei seiner Gebäude in den nächsten Jahren sanieren lässt.

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