Nürnberg:Jugendtrainer wegen Kopftritten bei Fußballspiel vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Zu Prozessbeginn begründet er seine Tat damit, dass er aufgebracht gewesen sei.

Nach einem Fußballspiel soll ein Jugendtrainer einen 16-Jährigen geschlagen und gegen den Kopf getreten haben. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung steht er deshalb seit Montag vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Zum Prozessbeginn bedauerte der 49-Jährige nach Angaben eines Gerichtssprechers seine Tat. Er habe den Jugendlichen zu keinem Zeitpunkt töten wollen, erklärte er in einer schriftlichen Einlassung, die sein Verteidiger verlas.

Im vergangenen November war es bei einem Spiel zweier Jugendmannschaften in Nürnberg nach zwei Roten Karten zum Streit gekommen. Der Trainer der Auswärtsmannschaft aus dem Umland soll der Anklage zufolge den 16 Jahre alten Spieler des Nürnberger Teams dreimal ins Gesicht geschlagen und, als dieser auf dem Boden lag, ihm mindestens zwei Mal mit dem Fuß gegen den Kopf getreten haben. Der Jugendliche erlitt einen dreifachen Bruch des Unterkiefers und eine Gehirnerschütterung.

Der 49-Jährige sitzt seit vergangenem Dezember in Untersuchungshaft. In seiner Einlassung begründete er seine Tat damit, dass er aufgebracht gewesen sei. Er könne sich auch nicht mehr an alles erinnern. Die Schläge und einen Tritt gegen den Kopf räumte er aber ein. Das Gericht will am 18. September ein Urteil verkünden.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

MeinungUmstrittene Corona-Regel
:Reiters gefährliches Beharren auf dem Alkoholverbot

Der Münchner Oberbürgermeister hält daran fest, obwohl es ihm ein Gericht um die Ohren gehauen hat. Formal ist das rechtens, weil sich der Richterspruch nur auf einen Einzelfall bezieht. Unklug ist es trotzdem.

Kommentar von Kassian Stroh

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: