Nürnberg:650 Seiten für die Sicherheit beim Glaubensfestival

Nürnberg: Nürnbergs Altstadt-Silhouette ist geprägt von evangelischen Kirchenbauten.

Nürnbergs Altstadt-Silhouette ist geprägt von evangelischen Kirchenbauten.

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Großveranstaltungen ist die Stadt Nürnberg gewöhnt - der bevorstehende 38. Deutsche Evangelische Kirchentag aber stellt vieles in den Schatten.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Robert Pollack ist bei der Stadt Nürnberg für Ordnungsfragen zuständig, Großveranstaltungen ist er gewöhnt. Blaue Nacht, Klassik Open Air, Bardentreffen, jedes Mal muss sich die Stadt auf etliche Zehntausend Besucher einstellen. Da mag es verblüffen, was Pollack drei Wochen vor Beginn des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Nürnberg schildert. 650 Seiten umfasst das Sicherheitskonzept, "das dickste", das er je in der Hand gehalten habe.

Während der Pfingstferien, vom 7. bis zum 11. Juni 2023, soll sich die Stadt - so die Hoffnung der Veranstalter - in ein "buntes Glaubens-, Kultur- und Musikfestival" verwandeln. Der 38. Kirchentag wird das sein, die Erfahrung aus anderen Städten zeigt, dass das Publikum eher nicht zu den betreuungsaufwendigen gehört.

Polizeidirektor Andreas Belger sagt, "grundsätzlich" rechne man mit "einem freundlichen und friedlichen Publikum". Die Prominenz - unter anderem hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angesagt - mache freilich die Zusammenarbeit vieler Behörden notwendig. Belger spricht von einem "Großeinsatz", dem opulentesten des Jahres in Nürnberg.

Insgesamt 2300 Veranstaltungen an 35 unterschiedlichen Orten, auch "das hatten wir noch nicht", sagt Ordnungsmann Pollack. Wobei die einzelnen Programmpunkte im Durchschnitt eher überschaubar ausfallen. Insbesondere aber am Eröffnungstag werden mehrere Zehntausend Besucher in der Altstadt erwartet. Wie viele es genau sein werden, sei schwierig vorauszusagen, sagt Janine Rolfsmeyer, Vorstand des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Nach der Pandemie fällten Besucherinnen und Besucher ihre Entscheidung spontaner als zuvor. Zumal es sich beim bevorstehenden Kirchentag um den "ersten nach Corona" handele. Lust, sich zu treffen, scheint aber vorhanden zu sein: Bislang wurden 50 000 Tickets verkauft, zumeist gültig für sämtliche fünf Tage.

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