Nürnberg:Bau-Container zum Wohnen missbraucht

Beim Bau des neuen Strafjustizzentrums in Nürnberg ist es zu mehreren Verstößen gekommen. Wie aus einer Antwort auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervorgeht, übernachteten im vergangenen Februar fünf Bauarbeiter auf der Baustelle. Die Männer hätten in Containern mit Fenster, Heizung und einfachster Ausstattung übernachtet, berichtet das Innenministerium. Von außen sei nicht erkennbar gewesen, dass die Container auf dem Gelände des Justizzentrums zu Wohnzwecken missbraucht wurden. Die Bauarbeiter hätten dabei ein Verbot des staatlichen Bauamts missachtet und offenbar regelmäßige Kontrollen eines beauftragten Architekturbüros umgangen. Dem zuständigen Bauamt lägen aber keine Erkenntnisse darüber vor, ob die Bauarbeiter ihren Auftraggebern auch noch Geld zahlen mussten fürs Übernachten. Nach Angaben des Ministeriums war auf der Baustelle unter anderem ein Sub-Sub-Unternehmen tätig. Das Bauamt habe dies gerügt. Dem Unternehmen, das dieses beauftragt hatte, wurde gekündigt. Ausstehende Lohnforderungen rumänischer Bauarbeiter sind inzwischen in fünf Fällen beglichen worden. In 17 anderen Fällen sei "noch nicht absehbar, ob und in welcher Höhe Zahlungen geleistet" worden sind.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: