Aktuelle Studie:Notaufnahmen entlasten und Dringlichkeit prüfen

Die Notaufnahmen in Krankenhäusern könnten nach Ansicht von Experten durch eine bessere Kooperation mit Arztpraxen entlastet werden. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie am Klinikum Rosenheim hervor, die von der Universität Bayreuth begleitet wurde und am Montag vorgestellt wurde. Im Juli 2021 hatten Fachkräfte dafür 1724 Patientinnen und Patienten nach ihrer Ankunft im Klinikum eingestuft. Je nach Dringlichkeit wurden diese entweder direkt in die Notaufnahme geschickt oder nach einer erneuten Einschätzung an Bereitschaftspraxen oder Vertragsärzte außerhalb der Klinik weiter verwiesen.

"Dieses gestufte Verfahren ist ein erster wichtiger Schritt zur Verbesserung der Sicherheit von Patientinnen und Patienten und zur Entlastung der Notaufnahmen von minder schweren Fällen", sagte der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Rosenheim, Michael Bayeff-Filloff. "Im Gesamtergebnis sind rund drei Viertel der Hilfesuchenden durch die Notaufnahme behandelt worden, ein Viertel durch Vertragsärztinnen und Vertragsärzte." Einige hatten zudem das Angebot von Videosprechstunden genutzt.

Auch Dominik von Stillfried vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung verwies auf das Angebot von Videokonsultationen, das einige Patienten genutzt hatten. Das könne Notaufnahmen weiter entlasten und Wartezeiten verringern. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Wolfgang Krombholz, forderte, einen bundeseinheitlichen Rahmen, um die Kooperation zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten zu verbessern. Je nach Region brauche es maßgeschneiderte Lösungen. Die Gegebenheiten an den Notaufnahmen und in der vertragsärztlichen Versorgung der Region seien unterschiedlich. Zudem müsse der Gesetzgeber für solche Angebote von Vertragsärzten eine angemessene Finanzierungsgrundlage schaffen.

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